Fundamentale Nachricht
15:01 Uhr, 17.03.2017

Gold: Die rosarote Brille ablegen

Theoretisch hätten die Edelmetalle auf die eher schlechte Nachricht einer Leitzinsanhebung in den USA mit Preisrückgängen reagieren müssen. Dem war aber nicht so. Die möglichen Gründe für die überraschende Reaktion.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

London/ Washington/ Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Am vergangenen Mittwoch erhöhte die US-Notenbank den Leitzins auf die Bandbreite von 0,75 bis 1,00 Prozent. „Diese dritte Leitzinserhöhung seit Dezember 2015 hinterließ an den Edelmetallmärkten das schon gewohnte Muster: Im Vorfeld der Erhöhung tendierten Gold und Silber schwächer. Direkt nach dem Zinsentscheid sprangen die Notierungen wieder nach oben“, kommentierte LBBW-Investmentanalyst Thorsten Proettel im aktuellen Commodity Weekly

Gold verteuerte sich von etwa 1.200 US-Dollar je Feinunze innerhalb von wenigen Augenblicken um etwa 15 US-Dollar und notiert am Freitag bei rund 1.230 US-Dollar. Silber stieg von etwa 16,90 auf 17,30 US-Dollar an und erreichte am Folgetag in der Spitze sogar 17,50 US-Dollar je Feinunze. „Theoretisch hätten die Edelmetalle auf die eher schlechte Nachricht einer Leitzinsanhebung mit Preisrückgängen reagieren müssen“, so der Rohstoffexperte weiter. Der Zinsschritt sei aber von den Marktteilnehmern bereits vorweggenommen worden. Darüber hinaus habe sich seiner Einschätzung nach auch eine gewisse Erleichterung bemerkbar gemacht, dass sich die Fed nur mit einem „kleinen“ Zinsschritt um 25 Basispunkte begnügt und nur zwei weitere Zinserhöhungen für dieses Jahr ankündigt habe.

Für den Goldpreis wird die Aussicht auf steigende US-Zinsen 2017 und darüber hinaus nach Ansicht von Proettel eine Bürde bleiben, da „das Edelmetall durch das Fehlen von wiederkehrenden Erträgen relativ an Attraktivität gegenüber Zinsanlagen einbüßt“. Andererseits seien die Krisen-Gefahren nach den Wahlergebnissen in den Niederlanden nur scheinbar kleiner geworden. „Die Aussichten für den Währungsraum und die Konjunktur sollten nicht nur durch die rosarote Brille gesehen werden“, meint der LBBW-Analyst. „In wirtschaftlich schlechteren Zeiten als heute dürfte der Zulauf zu Euro-kritischen Protestparteien eher zunehmen. Insofern sei es nur eine Frage der Zeit, bis das Thema Eurokrise wieder die Schlagzeilen beherrsche.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

2 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • Arminius09
    Arminius09

    Völlig korrekt "Pullman" - da muss man nur einmal die Statistiken bemühen, dann wird dies schnell deutlich.

    13:44 Uhr, 19.03.2017
  • Pullman
    Pullman

    Stimmt nicht. Meistens in der Geschichte ist der Goldpreis nach Zinserhöhungen gestiegen.

    15:07 Uhr, 17.03.2017

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Bernd Lammert zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Bernd Lammert

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten