Fundamentale Nachricht
09:28 Uhr, 15.07.2019

Gold bleibt Krisenwährung

Baader-Bank-Kapitalmarktanalyst Robert Halver zufolge gibt es starke geld- und fiskalpolitische Kräfte, die Gold als Ersatzwährung fürchten.

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    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.408,650 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Unterschleißheim (GodmodeTrader.de) - Die Inflation ungelöster Krisen gibt dem Goldpreis seit Ende Mai Auftrieb. So will Boris Johnson als vermutlich neuer Parteichef der britischen Konservativen den Brexit-Deal mit Brüssel neuverhandeln. Da ist neuer europäischer Streit vorprogrammiert. Und Italien droht eine neue Schuldenkrise. Die italienische Staatsverschuldung droht 2020 auf 135 Prozent der Wirtschaftsleistung anzusteigen, wie Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, im aktuellen „KapitalmarktMonitor“ schreibt.

Die Gemüter der Anleger verunsichere vor allem aber der nicht enden wollende Handelskonflikt. Denn sich verschlechternde Konjunktur- und Inflationserwartungen sorgten für fallende Anlagezinsen und insofern für sinkende Opportunitätskosten der zinslosen Anlageklasse Gold. Vor diesem Hintergrund habe auch das Interesse spekulativer Anleger als kurzfristige Triebfeder wieder zugenommen, heißt es weiter.

„Auch die physische Nachfrage bleibt stark. Dabei fällt der Blick insbesondere auf das Anlageverhalten der Notenbanken, die ihre Goldbestände laut World Gold Council mit Netto-Zukäufen im I. Quartal 2019 weiter deutlich ausbauten. Dabei sticht zuletzt insbesondere die People’s Bank of China als Goldkäufer hervor, die in ihren Währungsreserven die große Abhängigkeit von US-Anleihen nachhaltig mildern will. Da keine Annäherung im US-chinesischen Handelskonflikt absehbar ist, dürften Goldkäufe und daher der Preissteigerungsdruck zunächst anhalten“, so Halver.

Entspannungszeichen im Zollstreit wirkten zwar Goldpreis drückend. Doch allein schon in Anbetracht der zunehmenden Weltverschuldung bei trotz nachgebender Bonität ausbleibender Risikoentschädigung sei der sichere Hafen Gold viel zu billig. Auf die Explosion der US-Staatsverschuldung habe Gold preislich völlig unterdurchschnittlich reagiert. Auch der Anteil von Gold am gesamten Anlagevermögen der Welt sei mit 0,6 Prozent fundamental nicht gerechtfertigt, heißt es weiter.

„Offensichtlich gibt es starke geld- und fiskalpolitische Kräfte, die Gold als Ersatzwährung fürchten. Kein Wunder, da es nicht beliebig vermehrbar ist wie Geld, könnte es niemals die überbordende Weltverschuldung decken“, so Halver.

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1 Kommentar

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  • Der Sezessionär
    Der Sezessionär

    Au contraire Mr Halver ....... Es müsste nur im Wert angepasst werden und das fortführend !

    Ich denke 65.000 $ die Unze fur den Moment müsste reichen...

    10:04 Uhr, 15.07.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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