Gold: Bank of American Merrill Lynch weiter bullisch

Montreal (BoerseGo.de) – Gold bewegt sich zur Wochenmitte weiterhin in der Nähe seines am Dienstag erreichten Zweiwochenhochs bei 1.195,98 US-Dollar pro Feinunze. Das Edelmetall hat seit Mitte letzter Woche aufgrund der veränderten Zinserwartungen für die USA aus dem Bereich der 1.150er-US-Dollar-Marke zugelegt.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hatte in der vergangenen Woche ein zinspessimistischer als erwartet ausgefallenes Statement veröffentlicht. Die Erwartung am Markt, dass die Fed im Juni erstmals ihren Leitzins anheben könnte, hat sich seitdem auf September nach hinten verschoben. Zudem senkte die US-Notenbank ihre Zinsprognosen bis 2017, so dass das Ausmaß der Zinsanhebungen insgesamt geringer ausfallen dürfte als bislang gedacht.

Die zurückgenommenen Zinsaussichten sind positiv für Gold, das in den vergangenen Monaten aufgrund der Aussicht auf US-Zinsanhebungen massiv nachgegeben hatte. Zinsanhebungen in den USA gelten als negativ für den Goldpreis, da sie einerseits dem US-Dollar Auftrieb verleihen, was das in US-Dollar gehandelte Edelmetall für ausländische Investoren verteuert. Andererseits lassen sie Gold als alternatives Investment angesichts des Renditevorteils anderer Anlageformen weniger attraktiv erscheinen.

Die Analysten der Bank of American Merrill Lynch (BAML) sind derweil weiterhin optimistisch bezüglich der Goldpreisentwicklung. Der Bereich von 1.195 bis 1.215 US-Dollar pro Unze sei charttechnisch betrachtet zentral, da dort die vor vier Monaten etablierte Trendlinie verlaufe, wie das Rohstoffportal „Kitco.com“ unter Berufung auf die BAML-Analysten berichtet. „Ein Anstieg darüber würde die bullischen Aussichten bestätigen und eröffnet Potenzial bis zum Hoch vom 22. Januar 2015 bei 1.307 US-Dollar je Feinunze und darüber hinaus. Wir bleiben bullisch mit einem Kursziel von 1.307/1.345 US-Dollar“, so die BAML-Analysten.

Gegen 8:50 Uhr MEZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,10 Prozent bei 1.191,83 US-Dollar pro Feinunze.