Kommentar
08:29 Uhr, 12.08.2016

GOLD - Aufschwung schon am Ende?

Der Goldpreis schiebt sich gerade in einer gut 50 Dollar breiten Range seitwärts. Was steht am Ende der Konsolidierung: Einbruch oder Ausbruch?

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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Wenn es nach den Anlegern geht, dann sollte der Goldpreis eigentlich nach oben ausbrechen können. Die Nachfrage nach Gold ist nach wie vor sehr hoch, auch wenn sie sich in Q2 2016 etwas abgeschwächt hat. Die Daten zum zweiten Quartal hat das World Gold Council gestern veröffentlicht.

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Die Gesamtnachfrage nach Gold in Q2 lag bei 1.050 Tonnen. Das war deutlich weniger als in Q1, als die Nachfrage bei 1.286 Tonnen lag. Dieser Rückgang wirkt auf den ersten Blick dramatisch. Immerhin sind es gut 18 %. Aus saisonalen Gründen ist Q2 jedoch für gewöhnlich schwach. In Q2 2015 wurden lediglich 905 Tonnen nachgefragt. Im Jahresvergleich steigt die Nachfrage also massiv an.

Lesen Sie auch: GOLD - So kann es laufen

Grafik 1 fasst die Nachfrage pro Quartal zusammen. Dabei erkennt man sofort, wer die großen Treiber sind: Schmuck, physisches Investment und ETFs. Betrachtet man die zwei Investitionsinstrumente (physisches Gold und physisch besicherte ETFs in Grafik 2), dann zeigt sich vor allem eine starke Nachfrage nach ETFs. Die Nachfrage nach Goldbarren und Münzen als Investment nahm zuletzt ab und bleibt in dem Seitwärtstrend seit 2014 gefangen.

Generell erscheint es so, dass die Nachfrage nach Münzen und Barren ansteigt, wenn der Goldpreis bereits hoch gestiegen ist. Die Käufe nahmen im letzten Zyklus erst richtig Fahrt auf als der Goldpreis schon dabei war ein Top auszubilden. Schneller und prozyklischer bewegt sich der Kapitalfluss in und aus ETFs. Das macht aus mehreren Gründen Sinn. Einerseits sind ETFs sehr viel einfacher und schneller zu handeln als physisches Gold, andererseits lieben vor allem Großanleger ETFs. Sie kaufen nicht selbst Gold beim Händler. Es ist also mehr spekulatives Kapital in den ETFs unterwegs.
Aktuell scheint der Goldpreis vor allem durch das spekulative Kapital getrieben zu sein. Dabei hilft, dass der Dollar nicht weiter aufwertet, die Zinsen ultraniedrig bleiben und die wahrgenommene Unsicherheit (Brexit, Terror usw.) hoch ist.

Geht es nach dem Kapitalfluss, dann sollte Gold weiter aufwärts tendieren. Das Blatt kann sich aber auch schnell wenden, wenn spekulatives Kapital aus den ETFs abgezogen wird. Für eine richtig schöne Langfristrallye mit neuen Hochs müssten die Kleinanleger noch nachziehen und die Käufe von Münzen und Barren steigen. Das fehlt aktuell noch.

Derzeit kann man jedenfalls nicht sagen, dass dem Goldpreis schon die Puste ausgeht. Vielmehr holen Anleger gerade etwas Luft.

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
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Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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