Fundamentale Nachricht
13:46 Uhr, 14.08.2018

Gold: Am Terminmarkt mehren sich die Anzeichen einer Trendwende

Gold wird seinem Ruf als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten einmal mehr nicht gerecht. Fachleute können die schwache Performance angesichts der allgegenwärtigen handels- und geopolitischen Risiken nicht mehr nachvollziehen. Ausgehend vom Terminmarkt könnte es nun zu einer Gegenbewegung kommen.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.194,550 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Die Spannungen zwischen den USA und der Türkei machen sich zu Wochenbeginn in einer deutlich höheren Risikoaversion der Marktteilnehmer bemerkbar. Dennoch wird Gold seinem Ruf als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten einmal mehr nicht gerecht. Der Goldpreis hat am Montag sogar die psychologisch wichtige Marke von 1.200 US-Dollar pro Feinunze preisgegeben. Am Dienstagmittag lag die Notiz bei 1.194 US-Dollar je Unze.

Der anziehende Dollar macht dem Edelmetall zu schaffen. Der Greenback ist gemessen am handelsgewichteten Dollar-Index zuletzt auf den höchsten Stand seit fast 14 Monaten gestiegen. Nach Einschätzung von Experten dürfte die Dollarstärke den Goldpreis weiter belasten. Die Kursgewinne des Greenback bleiben ausschlaggebend für die Preisentwicklung des Edelmetalls, sagte ein Analyst vom Handelshaus Activtraders. Dies dürfte den Abwärtstrend beim Goldpreis verstärken. Gold reagiert sensibel auf die Bewegungen des US-Dollars. Ein aufwertender US-Dollar lässt eine Investition in das zinslose Edelmetall für gewöhnlich unattraktiver erscheinen – und umgekehrt.

Fachleute können die schwache Performance von Gold angesichts der allgegenwärtigen handels- und geopolitischen Risiken sowie der Tatsache, dass die offiziell niedrige Inflation die hohen Preissteigerungen bei Vermögenswerten wie Aktien und Immobilien verschleiert, nicht mehr nachvollziehen. In früheren Zeiten wären Edelmetalle in einer solchen Gemengelage von Investoren als der sicherste Anlage-Hafen betrachtet worden.

Am Terminmarkt mehren sich nun die Anzeichen einer Trendwende. Seit Ende vergangenen Jahres haben Finanzspekulanten die Zahl der Netto-Short Positionen deutlich erhöht. In der Woche zum 7. August wurden die Wetten auf einen fallenden Goldpreis laut CFTC-Statistik auf 66.100 Kontrakte merklich ausgeweitet. Die negative Haltung führt dazu, dass die Netto-Long-Positionen wiederum stark gefallen sind. Eindeckungen in dieser Größenordnung seitens der Finanzspekulanten haben in der Vergangenheit oftmals eine kräftige Gegenbewegung beim Gold eingeleitet. Auslöser war stets der Umstand, dass Spekulanten durch eine unerwartete Erholung der Gold-Notierung zum Eindämmen ihrer Verluste praktisch gezwungen wurden. Die Deckungskäufe der „Shorties“ beschleunigt dabei die Kurserholung.

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5 Kommentare

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  • benz49
    benz49

    Momentan gilt folgende Formel: Gold gibt doppelt so viel nach wie der Euro ggü. dem Dollar.

    07:22 Uhr, 15.08.2018
  • BB Utz
    BB Utz

    🙂Wohl

    dem, der in der Türkei jetzt Gold hält....

    und das kann auch mal wo anders passieren das die heimische Waehrung nach Süden rauscht...

    Gold bleibt erste Wahl bei langfristigem Werterhalt

    21:51 Uhr, 14.08.2018
  • BB Utz
    BB Utz

    3 bis max 5 % vom jetzigen Niveau gehts vieleicht noch runter....Der Morgen naht wenn die Nacht am schwaerzesten ist

    21:46 Uhr, 14.08.2018
  • Merl
    Merl

    Wenn sich amerikanische Indizes nahe ihrer Höchststände befinden ist keine Kriese sondern Party!

    Und in Partylaune braucht keiner ein Kriesenmetall. Die Vola zeigt auch Sorglosigkeit an. Daher keine Kriesenstimmung bei den Anlegern.

    18:17 Uhr, 14.08.2018
  • benz49
    benz49

    Was in früheren Zeiten für Gold gegolten hat, spielt heute keine Rolle mehr. Apropos zinsloses Edelmetall: Wo bitte gibt es denn heutzutage risikolose Zinsen?

    17:06 Uhr, 14.08.2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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