Fundamentale Nachricht
12:10 Uhr, 03.09.2019

Globale Finanzströme spiegeln Risikoaversion

Der Euroraum braucht nach Meinung von Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, fiskalische Impulse.

Paris (GodmodeTrader.de) - „Die Fed hat kapituliert und scheint die Risiken im Zusammenhang mit ihrer Niedrigzinspolitik zu ignorieren“, befürchtet Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, in seinem aktuellen „Strategy Weekly“.

„Eine solche Politik ist viel gefährlicher, als allgemein angenommen wird. Darüber hinaus ist es ganz klar, dass die Senkung der Fed-Zinsen die negativen Auswirkungen protektionistischer Maßnahmen – wie etwa die schnelle Verbreitung neuer Technologien (z.B. 5G) – nicht ausgleichen kann“, so Botte.

Im Euroraum erfordere die Rezession in der deutschen Industrie eigentlich fiskalische Impulse, die jedoch – wenn überhaupt – nicht vor Ende des Jahres kommen dürften. Bis dahin werde Trump eine Entscheidung über Autozölle getroffen haben, und der Brexit werde sich – in der einen oder anderen Form – entschieden haben. Solange werde Deutschland sich zurückhalten, zumal sich der Multiplikatoreffekt angesichts der niedrigen Arbeitslosigkeit als recht begrenzt erweisen könnte. Maßnahmen zur Steigerung der Autokäufe wären wahrscheinlich effizienter, heißt es weiter.

„Im Hinblick auf die globale Asset Allocation spiegeln die Finanzströme ein hohes Maß an Risikoaversion wider. Endanleger reduzieren ihr Engagement an den Aktienmärkten weiter. Seit der EZB-Konferenz in Sintra im vergangenen Juni haben Investoren den Bestand an Staatsanleihen aufgestockt. Parallel dazu geht die hohe Nachfrage nach Gold am Rentenmarkt einher mit einem erhöhten Interesse an indexgebundenen US-Anleihen. Der Schutz vor Inflation oder Abwärtsrisiken des Dollar ist der Hauptgrund für eine solche Asset Allocation“, so Botte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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