Kommentar
13:24 Uhr, 15.11.2010

Gipfel ohne Wirkung

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Stimmung unter den Anlegern sei in der vergangenen Woche angesichts des Kursanstiegs einfach zu gut gewesen. Jedenfalls könnte diese These jetzt schnell einmal in den Raum gestellt werden, um den kurzzeitigen Schwächeanfall des Börsenbarometers zum Wochenschluss zu erklären. Eine Mini-Korrektur, die möglicherweise tatsächlich unter dem Stichwort "Gewinnmitnahmen" verbucht werden kann. Dieses Stichwort wird allerdings immer dann bemüht, wenn es eigentlich keine stichhaltige Begründung für eine technische Reaktion gibt. Natürlich wurden die Probleme in den Peripherieländern der Eurozone noch nicht gelöst, könnte nun ein möglicher Einwand lauten. Doch dieses Argument hätte bereits vor einigen Wochen Gültigkeit gehabt, da die Probleme Irlands nicht erst zum Berichtsschluss unseres Kommentars aufgetreten sind. Vielmehr könnte man fast schon von einem Dejà-vu-Erlebnis sprechen. Denn auch im Frühjahr dieses Jahres hatte der DAX auf damalige Probleme Griechenlands erst relativ spät reagiert. Die Ergebnisse des G20-Treffens aber, das in Seoul zu Ende gegangen ist, dürften trotz manch hochgesteckter, am Ende jedoch enttäuschter Erwartung dem Aktienmarkt keinen nachhaltigen Schaden zugefügt haben. Selbst wenn Angela Merkel die USA scharf angegriffen und sich mit China zumindest verbal verbündet haben sollte. Denn die Bundeskanzlerin hatte ja beim Gipfel zumindest den Teil der US-Poltik kritisiert, der dem Aktienmarkt zuletzt Flügel verliehen hatte: das 600 Milliarden Dollar schwere Liquiditätsprogramm QE2.

Genau dieses Programm aber scheint mit einem Male die Privatanleger wieder verstärkt umzutreiben. Erneut geht Inflationsangst um, was sich vor allem an den haussierenden Edelmetallpreisen bemerkbar machte. Wer an eine inflationäre Wirkung der USProgramme glaubt, müßte jedoch auch von einer positiven Wirkung auf die Aktienmärkte ausgehen. Gerade dort ist man allerdings noch recht verhalten, zumal viele Akteure in diesem Jahr den frühzeitigen Einstieg verpaßt haben. Unterdessen hat dem DAX - im Gegensatz zum Eurostoxx - die Schlusskorrektur bislang nicht geschadet. Im Gegenteil, die rasche Erholung ist sogar als Indiz der Stärke zu werten und belegt ein weiteres Mal eindrucksvoll, dass deutsche Standardwerte als sicherer Hafen in der europäischen Aktienwelt gesehen werden. Trotzdem ist die Oberseite mit 6.920/25 immer noch relativ begrenzt. Dieses Potenzial bleibt jedoch erhalten, solange 6.635 nicht verletzt wird.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download http://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/wgz_cognitrend_report.pdf

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