Kommentar
11:47 Uhr, 16.06.2011

Mancher mag’s kurzfristig

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Genauso schnell, wie wir in der vergangenen Woche einen deutlichen Pessimismus zu verbuchen hatten, ist die Stimmung der von der Börse Frankfurt befragten Akteure wieder auf die positive Seite zurückgeschwungen. Anders ausgedrückt: Die Bären der vergangenen Woche haben sich offenbar verzogen; gut die Hälfte von ihnen hat sich sogar sofort wieder auf die Seite der Bullen gesellt. Auf den ersten Blick sind solch volatile Veränderungen in unserem Bull/Bear-Index natürlich etwas irritierend. Bei genauerem Hinsehen lässt sich jedoch feststellen, dass etwa gut ein Achtel der ansonsten mittelfristig orientierten Akteure einen erheblich schnelleren Handels-Takt eingeschlagen haben. Der Rest der Befragten unseres Panels ist hingegen fast schon ausgewogen mit leicht negativer Tendenz positioniert, was sich vor allen Dingen am Vier-Wochen-Durchschnitt unseres Index zeigt, der seit Jahresbeginn nach unten gerichtet ist.

Diese Tendenz schlägt sich auch in den Nachrichten nieder, wo zwar das Griechenland-Drama täglich eine Fortsetzung erfährt . eine irgendwie geartete Lösung scheint in den Preisen allerdings bereits enthalten. Zumindest vordergründig, weil eigentlich niemand so recht weiß, welche komplexen Folgen sich aus einem der vorgeschlagenen Lösungswege tatsächlich ergeben werden. Aber selbst ein Beitrag des berühmten Ökonomen Nouriel Roubini in der gestrigen Ausgabe der FT, der befürchtet, die Eurozone könne mit einer großen Wahrscheinlichkeit am Ende auseinanderbrechen, scheint die Gemüter nicht wirklich beunruhigt zu haben. Zumal sich auch viele Akteure durchaus darüber im Klaren sein dürften, dass der politische Wille für einen derartigen Weg zu keinem Zeitpunkt vorhanden war. Mehr noch hat der Erhalt der Eurozone bereits monetäre aber auch psychische Mittel in starkem Maße in Anspruch genommen. Sprich: Das Commitment der Politiker ist mittlerweile so hoch, dass die psychische Hürden, die Eurozone tatsächlich auseinanderfallen zu lassen, sehr hoch sind.

Bleiben noch die Probleme der USA, wobei am Ende der Eindruck überwiegt, die Marktteilnehmer hätten keine Angst vor einer möglichen (wenn überhaupt kurzzeitigen) Zahlungsunfähigkeit der USA. Zumal man damit rechnet, dass sich die politischen Verantwortlichen (wenn auch in letzter Minute) noch auf ein Anhebung der umstrittenen Schuldengrenze verständigen werden. Sollte eine Einigung ausbleiben, wäre dieser Fall tatsächlich noch nicht in den Aktienkursen eingepreist.

Die Stimmungsveränderung, selbst wenn sie kurzfristiger Natur sein sollte, ist immerhin mit einem Anstieg des DAX von gut 2 Prozent einhergegangen, was ein Indiz dafür sein mag, dass die zuletzt aufgetretenen Bullen bzw. der Weggang der Bären diese Kursbewegung auch verursacht haben. Eine große Bedrohung für den DAX ist der derzeitige Bull/Bear-Index, der sich nur etwas über dem Jahresdurchschnitt bewegt, allerdings nicht. Gleichzeitig fehlt dem DAX damit auch die ganz große Triebkraft für Kursgewinne, denn etwaige Gewinnmitnahmen der jungen Bullen bei steigenden Kursen müssten schon von langfristigem Kapital absorbiert werden.

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