Kommentar
14:21 Uhr, 04.07.2011

Erleichterung über Griechenland-Abstimmung

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  • DAX
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Die Deutschen stehen hinter der europäischen Idee. Das zeigt eine Umfrage des Magazins Stern, nach der 40 Prozent der Bürger mit der derzeitigen Konstruktion der EU zufrieden sind. Beachtlich ist, dass zwar 47 Prozent der Deutschen weitere Griechenhilfen ablehnen, 49 Prozent jedoch eine erneute Unterstützung befürworten. Jeder vierte würde sogar einen persönlichen Beitrag leisten, etwa durch einen „Griechen-Soli“. Auch die heimischen Banken bestätigten, dass sie ihren Teil zum neuen Rettungspaket beitragen möchten. Wahrscheinlich in Form einer Verlängerung der bis 2014 auslaufenden Staatsanleihen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro, verkündete Finanzminister Wolfgang Schäuble am Donnerstag nach einem Treffen mit Bankenvertretern. Allerdings entspricht dies gerade einmal 15 Prozent der Gesamtforderungen deutscher Kredithäuser an Griechenland.

An den Aktienmärkten probten die Akteure bereits seit Wochenbeginn die Erleichterung. Zwar fand die Abstimmung über weitere Sparmaßnahmen im griechischen Parlament erst am Mittwoch statt, doch die Marktteilnehmer griffen in Erwartung einer Zustimmung schon einmal vorsorglich beim DAX zu. Sicherlich dürfte zum Ende des Halbjahres auch ein wenig „Window Dressing“ in die Kaufentscheidung eingeflossen sein – die Fondsmanager legen sich dann die Gewinner der letzten Monate ins Depot. Angesichts all der schlechten Nachrichten, die uns im ersten Halbjahr 2011 erreicht haben, erstaunt es auf den ersten Blick, dass der DAX trotzdem einen Zuwachs von rund sechs Prozent seit Jahresbeginn verbuchen konnte. Zum Vergleich: Der EuroStoxx50 konnte nur um ein Prozent zulegen. Ganz offensichtlich hat der DAX von langfristigem ausländischem Kapital profitiert, denn er gilt als eine Art sicherer Hafen innerhalb der Eurozone. Und das, obwohl sich die deutschen Wirtschaftsdaten eingetrübt haben: Die Einzelhandelsumsätze erfuhren einen deutlichen Dämpfer (minus 2,8 Prozent im Mai) und das Institut für Wirtschaftsforschung fürchtet sogar eine Wachstumsdelle. Im zweiten Quartal dürfte die Wirtschaft allenfalls um 0,4 Prozent zugelegt haben, so die Forscher.

Der DAX hat gerade den Ausbruch aus seiner Konsolidierungszone (Oberkante 7.400 Punkte) geschafft. Allerdings dürften Gewinnmitnahmen die Erholungsrallye bis zum Jahreshoch (7.600/20) hemmen. Die 7.150er Marke schützt die Erleichterungsbewegung. Zuvor wartet jedoch Nachfrage bei 7.210 Zählern.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

Die gesamte Analyse des DAX, EuroStoxx50® und S&P 500 aus dem Blickwinkel der verhaltensorientierten Forschung erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download.

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