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12:15 Uhr, 18.10.2011

GfK-Konsumklima: Die nächsten Wochen sind entscheidend

Nürnberg (BoerseGo.de) – Das Konsumklima in Europa hat sich im dritten Quartal deutlich verschlechtert. Die anhaltenden Diskussionen über eine Rettung Griechenlands, aber auch die verschärfte Schuldensituation in Frankreich und Italien wirkten sich auf die Zuversicht der europäischen Verbraucher verheerend aus. Dies ist eines der Ergebnisse des GfK Konsumklima Europa, das einen Überblick über die Entwicklung von Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie der Anschaffungsneigung der Konsumenten in zwölf EU-Ländern gibt.

In fast allen der betrachteten EU-Länder ist laut GfK die Konjunkturerwartung seit Juni geradezu eingebrochen. Am stärksten war der Rückgang in Deutschland (von 50,3 auf 4,8 Punkte), Österreich (von 19,6 auf -26,2 Punkte) und Frankreich (von -15,3 auf -42,2 Punkte). Lediglich Polen (von -13,9 auf -10,2 Punkte), Bulgarien (von -10,8 auf -15,3 Punkte) und Rumänien (-26,2 auf -32,8 Punkte) konnten sich diesem generellen Trend zumindest teilweise entziehen.

Waren die meisten Mitgliedstaaten im Frühjahr noch hoffnungsvoll gestimmt, die Krise in absehbarer Zeit überwinden zu können, hat sich das Bild im Sommer stark verändert. „Im Sommer herrschte noch der Eindruck, als ob sich die Länder langsam von der Rezession erholen können. Aber jetzt haben wir einen Rückschlag hinnehmen müssen, die Stimmung hat sich verschlechtert“, sagte Konsumexperte Rolf Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg.

Wie das Institut betont, ist es für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Europäischen Union unabdingbar, dass die einzelnen Länder ihre Schuldenlast schnell und nachhaltig reduzieren. „Wie die EU in den nächsten Wochen die Krise in Griechenland bewältigt und was dabei an Kosten auf die einzelnen Länder zukommt, wird sicherlich entscheidend dafür sein, ob und wie schnell die europäischen Verbraucher wieder an eine wirtschaftliche Erholung Europas glauben“, meint Experte Bürkl.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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