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08:30 Uhr, 19.08.2010

Gewerkschaften: Arbeitnehmer müssen am Wirtschaftsaufschwung teilhaben

München (BoerseGo.de) – Die Gewerkschaften IG Metall und Verdi verlangen ein sofortiges Ende des Lohnverzichts. In den nächsten Tarifabschlüssen müsse sich die bessere Wirtschaftslage niederschlagen, hieß es. Die mit insgesamt 4,4 Millionen Mitgliedern größten DGB-Gewerkschaften forderten von der Bundesregierung, mehr für die Binnenkonjunktur zu tun."Wir werden uns an den Metalltarifvertrag halten. Im Tarifvertrag gibt es eine Klausel, die es ermöglicht, die Erhöhung um zwei Monate vorzuziehen", sagte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag.
Nach dieser Öffnungsklausel kann die zum 1. April 2011 vereinbarte Lohnerhöhung um 2,7 Prozent bereits im Februar wirksam werden. Voraussetzung dafür ist, dass es den Unternehmen wirtschaftlich besser geht als in der Krise. Umgekehrt könnten die Auszahlungen aber auch um zwei Monate nach hinten verschoben werden, wenn sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert. Der gültige Metalltarifvertrag läuft bis März 2012. Auch müssten nun die übertariflichen Zulagen erhöht werden: "Die Entwicklung der Effektivlöhne hinkt den Tariferhöhungen hinterher", sagte Wetzel. "Diese Lücke könnte durch übertarifliche Zulagen geschlossen werden", so Wetzel weiter.
IG-Metaller Wetzel wirft der Bundesregierung eine widersprüchliche Wirtschaftspolitik vor und fordert mehr Kontinuität. "Es ist unsinnig, wichtige Konjunkturprogramme zu kürzen, obwohl sich die wirtschaftliche Lage erst seit einigen Wochen bessert", sagte er. "Wenn die Bundesregierung etwas Vernünftiges tun will, dann muss sie die Binnennachfrage stärken", so Wetzel. Dies setze flächendeckende Mindestlöhne und eine bessere Bezahlung der Zeitarbeitnehmer voraus. Auch der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hatte sich jüngst dafür ausgesprochen, dass die Löhne in Deutschland um mindestens drei Prozent erhöht werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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