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09:54 Uhr, 16.03.2020

Getreide: Russland will keine Exportsteuer erheben

Die starke Abwertung des Russischen Rubel infolge des Ölpreisabsturzes hat zu Spekulationen geführt, die russische Regierung könnte Maßnahmen beschließen, um den Export von Getreide zu beschränken.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Russland beabsichtigt nicht, eine Steuer auf Getreideexporte zu erheben. Dies verlautete aus dem russischen Agrarministerium. Hintergrund dieser Spekulationen war die starke Abwertung des Russischen Rubel infolge des Ölpreisabsturzes in der vergangenen Woche. Dadurch kamen am Markt Befürchtungen auf, die russische Regierung könnte Maßnahmen beschließen, um den Export von Getreide zu beschränken, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Denn der Rubelverfall mache russischen Weizen auf den Exportmärkten attraktiv, was wiederum die Weizenpreise in Russland steigen lasse. Laut dem Beratungsunternehmen SovEcon habe Russland seit Beginn des Erntejahres im letzten Sommer bis Anfang März 28,1 Millionen Tonnen Getreide exportiert, davon 24,2 Millionen Tonnen Weizen. Die Exportsteuer sei im Februar 2015 eingeführt worden, um im Falle von deutlicher Rubelabwertung übermäßige Getreideexporte und ein Getreidedefizit zu verhindern, heißt es weiter.

„Davon kann aktuell noch keine Rede sein, da die Getreideexporte in diesem Erntejahr bislang 19 % unter dem Vorjahr liegen. Um die offizielle Prognose der Regierung von 45 Millionen Tonnen bei den Getreideexporten zu erreichen, könnte man bis zur Jahresmitte sogar noch gut 15 Millionen Tonnen exportieren. Seit September 2016 liegt die Exportsteuer bei null. Im Juli 2019 wurde die Nullprozent-Regel von der Regierung bis Juli 2021 verlängert“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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