Fundamentale Nachricht
09:56 Uhr, 30.03.2020

Getreide: IGC erwartet 2020/21 Rekord bei Produktion

Der Internationale Getreiderat IGC erwartet für alle Getreidesorten zusammen 2020/21 ein Produktionsplus von zwei Prozent gegenüber Vorjahr und einen neuen Rekord.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die neuesten Prognosen des Internationalen Getreiderats IGC lassen über die kommenden anderthalb Jahre einen leichten Rückgang der weltweiten Bestände an Getreide erwarten, eine massive Verknappung bei der Versorgung sieht der IGC aber nicht, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Zwar beschreibe auch er die aktuell schwierige Situation in der Corona-Krise: Der Abschwung der Weltwirtschaft schüre vor allem bei den auch industriell genutzten Agrarrohstoffen wie Mais Sorgen über die Nachfrageentwicklung. Und vielerorts werde von Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Lieferketten berichtet. Noch gehe der IGC aber explizit davon aus, dass alle Anbaupläne verwirklicht werden könnten, heißt es weiter.

„Für alle Getreidesorten zusammen erwartet der IGC 2020/21 ein Produktionsplus von zwei Prozent gegenüber Vorjahr und einen neuen Rekord. Wegen des hohen Defizits am Maismarkt 2019/20 geht die Welt aber mit niedrigeren Beständen in die neue Saison. Und trotz der Rekordproduktion dürfte es wegen der steigenden Nachfrage auch 2020/21 zu einem, allerdings nur geringfügigen, Abbau der weltweiten Bestände kommen“, so Helbing-Kuhl.

Am Weizenmarkt rechne der IGC für 2020/21 mit einem weiteren Überschuss in Höhe von neun Millionen Tonnen, nach einem schon 2019/20 ähnlich hohen Überschuss. Am Maismarkt solle 2020/21 die Produktion um rund 40 Millionen Tonnen steigen – vor allem in den USA. Gleichzeitig setze der IGC aber auch die Nachfrage höher an. So solle es bei Mais 2020/21 zu einem weiteren Defizit kommen. Mit 15 Millionen Tonnen dürfte es knapp halb so hoch sein wie 2019/20, heißt es weiter.

„Der Verfall der Ölpreise dürfte aus unserer Sicht aber die Nachfrage nach Mais zur Ethanolherstellung sinken lassen, so dass das Defizit niedriger ausfallen dürfte. Der Sojabohnenmarkt soll nach dem Defizit der laufenden Saison, das auf 17 Millionen Tonnen geschätzt wird, in der Saison 2020/21 einen marginalen Überschuss aufweisen. Denn während die Nachfrage nur moderat zulegt, soll die Produktion stark steigen, was wieder weitgehend auf das Konto der USA geht“, so Helbing-Kuhl.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten