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15:41 Uhr, 08.07.2009

Gerüchteküche: Chinesen lehnen Kupferlieferung über 100,000 Tonnen ab - jetzt soll das Material nach London gehen

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  • Kupfer
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London (BoerseGo.de) - Bis zu 100,000 Tonnen Kupfer, die ursprünglich für die Lagerhäuser der Shanghai Futures Exchange bestimmt waren, könnten sich alternativ auf dem Weg nach London befinden. Das Material, das ursprünglich einem großen Fonds gehörte, sollte in der Hoffnung, dass China es kaufen würde, eigentlich dorthin geliefert werden. Chinas Industrie nutzte in den letzten Monaten die niedrigen Preise, um gefallene Lagerbestände zu füllen. Die chinesische Regierung baute ihrerseits strategische Vorräte auf.

„Wir haben davon gehört, dass rund 100,000 Tonnen Kupfer nach London unterwegs sein sollen“, so ein Händler an der Londoner LME, der Referenzbörse der Welt für die Preisbildung der Basismetalle. „Die Lageraufstockungen sind zu Ende, die Chinesen kaufen nicht mehr.“

Durch die Käufe chinesischer Unternehmen und der Regierung in Beijing waren die chinesischen Kupferpreise im ersten Halbjahr deutlich höher, als jene in London. Daher lohnte es sich für zahlreiche Marktteilnehmer, Kupfer in London zu kaufen und es zu höheren Preisen im Inland wieder loszuwerden. Dieser Preisunterschied hat sich durch den Anstieg der Londoner Kupferpreise aber deutlich verringert, sodass es wahrscheinlich wird, dass die Chinesen jetzt sogar dazu übergehen werden, ihr überschüssig vorhandenes Kupfer wieder nach London zu verkaufen.

Die Lagerbestände an der LME sind aktuell bei 265,000 Tonnen – sollten die 100,000 Tonnen Kupfer tatsächlich nach London geliefert werden, so würden die Bestände wieder auf den Stand vom Mai dieses Jahres ansteigen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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