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13:23 Uhr, 18.06.2018

Geringer Effekt der Fußball-WM auf Russlands Wirtschaft

Die milliardenschweren Investitionen in Stadien und Hotels und die Ströme an Fans sollten einen positiven Effekt auf die Wirtschaftsleistung des Riesen-Landes aufweisen. Nach Einschätzung der Nationalbank in Moskau kommt am Ende aber nur Bescheidenes heraus.

Moskau/ London (Godmode-Trader.de) - Der Ball bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland rollt seit vergangener Woche. Neben der sportlichen Seite sind auch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Großereignisses von Interesse. Die milliardenschweren Investitionen und die Ströme an Fans und weiteren Touristen sollten einen positiven Effekt auf die Wirtschaftsleistung des Riesen-Landes aufweisen.

Doch die Nationalbank in Moskau backt hier kleine Brötchen. Nach Einschätzung der Währungshüter wird die Weltmeisterschaft nur ein geringes zusätzliches Wirtschaftswachstum bringen. Auf annualisierter Basis sei ein Plus von 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten zu erwarten, sagte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina. „Dafür wird sich die Weltmeisterschaft positiv auf die Erwartung und Stimmung der Russen wie der Gäste auswirken", sagte sie der Agentur Tass zufolge. In den vier Turnierwochen bis zum 15. Juli reisen zwar mehr als eine Million russischer und ausländischer Fans durchs Land. Auch auf die Inflation werde sich die WM nicht auswirken, sagte Nabiullina weiter. Höhere Preise werde es nur vorübergehend geben „in einzelnen Städten, bei einzelnen Waren und Dienstleistungen, für die vor allem Touristen bezahlen“.

Wie erwartet beließ die russische Notenbank die Zinsen auf ihrer Sitzung am Freitag unverändert bei 7,25 Prozent. Damit wurden die Zinsen bereits in der dritten Sitzung in Folge nicht weiter gesenkt. Die Bank of Russia begründete die Zinsentscheidung mit der von der Regierung beschlossenen Mehrwertsteuererhöhung um zwei Prozent, die im kommenden Jahr greift. Dies könnte zu einer höheren Inflation führen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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