Fundamentale Nachricht
13:59 Uhr, 10.10.2019

Geringe Hoffnung auf baldige Beilegung des Handelsstreits

Deal or no Deal? Zuletzt standen die Zeichen eher auf Letzteres. Die Streiparteien sind sich in zu vielen Themen uneins, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Washington (Godmode-Trader.de) - Hochrangige Verhandlungsführer der USA und China treffen sich an diesem Donnerstag und laut Planung auch am morgigen Freitag in Washington, um über den Handelskonflikt zu beraten. Laut US-Medien könnten die Gespräche nun aber auf einen Tag verkürzt werden. Zudem wird nicht erwartet, dass große Fortschritte erzielt werden können.

Die Hoffnung war, dass die Gespräche zumindest zu einer Verschiebung der neuen Zölle führen würden, die ab nächster Woche in Kraft treten sollen. Einige Beobachter gingen sogar davon aus, dass noch in diesem Jahr ein Teil-Handelsabkommen zustande kommt, aus dem heikle Themen wie der 'Schutz des geistigen Eigentums' oder der 'Technologietransfer' ausgeklammert sind.

Der US-TV-Sender CNBC berichtet nun, dass die aktuellen Gespräche von einem zunehmenden Vertrauensverlust überschattet sind, was eine Einigung erschwere. China und die USA nahmen die Handelsgespräche am Donnerstag in einer unruhigen Atmosphäre wieder auf. Experten zufolge dürfte das beste Ergebnis eine Verschiebung der geplanten kommenden Zollerhöhungen sein, viel mehr sei aber nicht zu erwarten. Die Verhandlungen sind die ersten Gespräche auf hochrangiger Ebene seit zwei Monaten. Sie starteten in einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen den USA und China von neuen Spannungen getrübt werden.

Die USA haben diese Woche 28 chinesische Unternehmen auf die schwarze Liste gesetzt, weil sie angeblich Menschenrechtsverletzungen gegen muslimische Minderheiten in Chinas im äußersten Westen von Xinjiang ausgeübt haben. Die Liste umfasst einige der wichtigsten chinesischen Technologieunternehmen der nächsten Generation, die sich mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Denken beschäftigen. Die USA hatten zuvor das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei wegen Klagen wegen Cyberspionage auf die schwarze Liste gesetzt. Pekings Hoffnungen auf Fortschritte bei den Gesprächen in dieser Woche wurden nach dieser Maßnahmen des US-Handelsministeriums gedämpft. Chinesische Regierungsbeamte sagten am Mittwoch zu Reuters, sie seien verärgert über den Beschluss von US-Präsident Donald Trump.

Aber es gab auch positive Meldungen: Nach einem Bericht der “New York Times” will die US-Regierung das Embargo gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei in Teilen aufheben, so dass der Konzern wieder mit bestimmten Bauteilen beliefert werden kann. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet ezudem, dass die amerikanische und chinesische Regierung in Währungs-Fragen auf dem Weg zu einer Einigung seien. Die Zeitung “South China Morning Post” schrieb allerdings, die Gespräche zur Vorbereitung des Treffens der Verhandlungsdelegationen an diesem Donnerstag seien ohne Fortschritte beendet worden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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