Geplanter Ankauf von Unternehmensanleihen? EZB rudert zurück
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Leitindex hat zur Wochenmitte nach seiner gestrigen Rallye eine Rast eingelegt. Dabei hatte der Dax vorbörslich dank ausgezeichneter internationaler Vorgaben noch gute Karten für eine rasante Folgeperformance in der Hand. Doch im Verlauf rutschte der Index binnen kürzester Zeit zwischenzeitlich sogar ins Minus. Gegen Mittag präsentiert sich der Leitindex wieder leicht höher bei 8.900 Punkten. Die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreise könnten für frischen Wind sorgen. Experten räumen den Daten erheblichen Einfluss auf die kommende Geldpolitik der US-Notenbank Fed ein.
Thema des Tages
Berichte, dass die Europäische Zentralbank einen Ankauf von Unternehmensanleihen erwägt, haben den Euro am Dienstag um einen halben Cent gegenüber dem US-Dollar fallen lassen. Die Kurse von Staatsanleihen aus Südeuropa zogen kräftig an, wohingegen die Aktienmärkte eine wahre Rallye hinlegten. Aus Kreisen des EZB-Rats habe es geheißen, ein Ankauf könnte für den Fall in Betracht kommen, dass es die EZB für nötig halten sollte, noch mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen, berichtete das WSJ.
Nun aber rudert die EZB zurück: Nach Aussage von Ratsmitglied Coene gibt es derzeit keine konkreten Pläne zum Kauf von Unternehmensanleihen. „Wir diskutieren darüber noch nicht ernsthaft, aber es ist ein Thema, dass von einigen erwähnt wurde", sagte Coene zu „L'Echo“. Falls sich die Notenbank auf die bisher beschlossenen Instrumente beschränke, dann sollte es schwierig werden, wie geplant ein hohes Volumen zu erreichen. Dies könnte laut Coene dazu führen, dass die Notenbank hohe Preise bezahlen müsse.
Bisher hat sich die EZB für den Kauf von Covered Bonds und Kreditverbriefungen entschieden. Experten des Bankhauses Metzler sehen einen möglichen Hintergrund der jüngsten Spekulationen in der Befürchtung, dass die bisher angekündigten Käufe von Kreditverbriefungen (ABS) und Covered Bonds durch die EZB das von der Notenbank ins Spiel gebrachte Volumen von einer Billion Euro nicht erreichen könnten.
Aktien im Blick
Infineon erhält erneut Rückenwind von guten Zahlen eines US-Branchenkollegen (+1,26 %).
Daimler trennt sich von seinen Tesla-Anteilen und sammelt damit 600 Mio. Euro ein. Die Aktie legt um 0,29 %. zu.
Konjunktur
Der künftige EU-Kommissionspräsident Juncker will die Haushaltsregeln künftig flexibel auslegen. Damit wird es wahrscheinlicher, dass die EU die Haushaltsentwürfe von Italien und Frankreich für 2015 akzeptiert, obwohl sie eine deutlich zu hohe Neuverschuldung vorsehen. Zudem hat Juncker angekündigt, noch vor Weihnachten sein 300-Milliarden-Euro schweres Investitionspaket zur Ankurbelung der Konjunktur vorzustellen.
Großbritannien/MPC Meeting Minutes: Die Entscheidung für einen unveränderten Leitzins fiel erneut mit 7 zu 2 Stimmen.
Währungen
Die Spekulationen auf eine neue geldpolitische Lockerungsrunde im Euroraum setzten den Euro am Vormittag weiter unter Druck und ließen ihn zwischenzeitlich unter die Marke von 1,27 US-Dollar fallen. EUR/USD stabilisiert sich gegen Mittag bei 1,2712 US-Dollar.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.