Geplante Förderkürzungen: Solarbranche erlebt nochmals einen Peak
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Berlin (BoerseGo.de) – Kurz vor der geplanten drastischen Absenkung der Förderungen erlebt die Solarbranche in Deutschland laut einem Pressebericht einen ungeahnten Hype. Wie die „Financial Times Deutschland“ ohne nähere Quellenangaben am Montag berichtet, wurden hierzulande Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 1900 Megawatt installiert. Dies entspricht theoretisch (bei idealen Bedingungen mit voller Sonneneinstrahlung von 1.000 Watt pro Quadratmeter) einer Leistung von zwei Atomkraftwerken. Normalerweise ist das erste Quartal vor allem wegen schlechten Wetters das schwächste der Solarbranche. Zum Vergleich: Zwischen Januar und März 2011 wurden „lediglich“ 513 Megawatt neu gebaut. Die Bundesnetzagentur in Bonn will die offiziellen Daten in den kommenden Wochen vorlegen.
Angesichts der Pläne der Bundesregierung, die Fördersätze für Solarstrom zu radikal zu kürzen, hätten viele Käufer ihre Investitionen vorgezogen, um noch vor dem ersten Kürzungsstichtag am 1. April ihre Solaranlagen in Betrieb nehmen zu können, schreibt die Zeitung. In der Tat: Nach Bekanntwerden der Berliner Kürzungspläne Ende Februar schossen die Neuinstallationen in die Höhe: Im Januar und Februar wurden nur rund 700 Megawatt installiert. Im März hingegen wurden mehr als 1.100 Megawatt neu hochgezogen.
Solarworld-Chef Frank Asbeck hatte am Wochenende der Bundesregierung mit harschen Worten vorgeworfen, mit der Kürzung der Solarförderung tausende Jobs zu gefährden. Zudem bestehe die Gefahr, dass Deutschland in Zukunft von chinesischer Technologie abhängig werde, sagte Asbeck der „Süddeutschen Zeitung“ vom Samstag. Die von der schwarz-gelben Koalition beschlossenen Förderkürzungen seien mit Logik nicht zu erklären. Jetzt stünden zwei Jahrzehnte deutscher Industriepolitik auf dem Spiel, betonte der Manager. Asbeck warf den großen deutschen Energieversorgern E.on RWE, EnBW und Vattenfall vor, sie fänden keine Antworten auf die Herausforderungen durch die erneuerbaren Energien und hätten sich bei der Regierung deshalb für die Förderkürzungen eingesetzt.
Der globale Konkurrenzkampf in der Solarindustrie sei „mörderisch“, sagte Asbeck. Es gebe in der Branche keinen fairen Wettbewerb. China unterstütze ihre eigene Industrie durch unbegrenzte billige Kredite. Wegen des bereits großen Preisdrucks hatten zuletzt die meisten deutschen Solar-Unternehmen Verluste verzeichnet, einige Großunternehmen wie Q-Cells und Solon mussten zuletzt Insolvenz anmelden.
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