Windbranche: Investoren setzen auf ein stärkeres Wachstum

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Klimawandel sorgt für ein Umdenken. Die fossilen Brennstoffe haben demnach perspektivisch ausgedient, was den Blick auf die Renewables lenkt: Auf Energien, die als erneuerbar bzw. regenerativ gelten. Vorneweg die Windenergie. 2021 verzeichnete die Branche das zweitbeste Jahr ihrer Geschichte, wie der jüngste Bericht des Global Wind Energy Council (GWEC) ergab. Weltweit wurden demnach 93,6 Gigawatt an Produktionskapazitäten installiert und damit nur 1,7 Gigawatt weniger als im Rekordjahr 2020 bzw. über 30 Gigawatt mehr als im Jahr 2019.

Insgesamt beläuft sich das Leistungspotenzial der weltweit aufgestellten Windkraftanlagen auf 837 Gigawatt und ermöglicht eine jährliche Einsparung von 1,2 Mrd. Tonnen CO2. Und der sich verschärfende Klimawandel sorgt dafür, dass diese Zahl steigen muss: „Gemäß bestehenden Regierungsplänen sollen die jährlich hinzugefügten Kapazitäten in den kommenden fünf Jahren mit einer Rate von 6,6 Prozent robust wachsen“, kommentiert Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Zum Erreichen der Ziele des Übereinkommens von Paris würden die aktuellen Bestrebungen aber nicht ausreichen, schränkt Ulrich ein. Dafür müsste bis 2030 die jährlich neu ans Netz gehende Leistung um den Faktor vier auf knapp 400 Gigawatt steigen.

Investoren scheinen aus seiner Sicht bereits auf ein stärkeres Branchenwachstum zu setzen. „Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24,5 sind die auf die Windernte fokussierten Unternehmen des ISE Clean Edge Global Wind Energy Index um gut 40 Prozent teurer bewertet als im Mittel der vergangenen zehn Jahre“. Anhaltendes zweistelliges Gewinnwachstum könnte ein anfänglich holpriges Investment langfristig aber dennoch in ein lukratives verwandeln, so Stephan.