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10:16 Uhr, 13.07.2017

Gegen den Strom auf Volatilität setzen

Ein Engagement in Volatilität scheint Mike Clements, Leiter europäische Aktien bei SYZ Asset Management, ein interessantes konträres Thema zu sein.

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    ISIN: CH0009980894Kopiert
    Kursstand: 9.009,75 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Genf (GodmodeTrader.de) - Angesichts der Turbulenzen während der ersten Monate von Donald Trumps Präsidentschaft und der Wahlen in Europa hätte man annehmen können, dass 2017 ein Jahr mit erhöhter Volatilität wird. Trotzdem erreichten die meisten Volatilitätsindizes vor kurzem Tiefstwerte, wie Mike Clements, Leiter europäische Aktien bei SYZ Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Ob dies an den günstigen makroökonomischen Bedingungen, den dämpfenden Effekten der Zentralbankpolitik oder einfach an der Selbstzufriedenheit der Anleger liege? „Wahrscheinlich ist es eine Kombination all dieser und anderer Faktoren“, meint Clements. „Als konträre Anleger sind wir vorsichtiger, wenn die Märkte steigen. Trotz der aktuellen Marktrally gibt es aber Anzeichen dafür, dass Investoren Vorsicht walten lassen: Die Barpositionen sind ziemlich hoch und viele Aktienbewertungen teuer. Daher scheint uns ein Engagement in Volatilität ein interessantes konträres Thema zu sein“, so der SYZ-Experte.

Attraktiv seien Unternehmen, deren Handelsvolumina durch Volatilität belebt würden. Besonders im Finanzsektor seien laut Mike Clements aktuell interessante Titel zu finden: „Reine Handelsunternehmen wie Börsen, Marktmacher und spezialisierte Finanzintermediäre sind zurzeit attraktiv, denn sie verbinden gute Erträge und hohe Cashflows mit einem Engagement in von der Volatilität getragenen Handelsaktivitäten.“

Der Experte nennt zwei Beispiele in diesem Segment: Zum einen die britische IG Group – diese sei der führende Anbieter in Differenzgeschäften und in der Regel auf kurzfristige Volatilität ausgerichtet. Ein weiterer nennenswerter Titel sei Flow Traders, ein typisches Beispiel für eine Bewertung, die das Potenzial nicht widerspiegle. Die niederländische Firma, führender Marktmacher für ETFs, profitiere auf längere Sicht vom strukturellen Wachstum ihres Sektors, kurzfristig würden ihre Erträge aber stark von der Volatilität beeinflusst.

Clements‘ Fazit: „Wir können zwar kaum oder gar nicht vorhersehen, wann die Volatilität anziehen wird, sind aber der Ansicht, dass sie sich über unseren langfristigen Horizont zugunsten von Unternehmen wie Flow Traders oder IG Group normalisieren wird.“ Aus diesem Grund sei derzeit eine Suche nach anderen unbeliebten Unternehmen, die von ähnlichen Faktoren beeinflusst werden, eine gute Möglichkeit, von den konträren Chancen der Volatilität zu profitieren.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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