Analyse
09:35 Uhr, 08.05.2023

GEA GROUP - Prognoseerhöhung führt zu Kursrücksetzer

Der Anlagenbauer hat ein sehr starkes erstes Quartal hinter sich. Als Folge wurde gleich mal die Jahresprognose angehoben.

Erwähnte Instrumente

  • GEA Group AG
    ISIN: DE0006602006Kopiert
    Kursstand: 40,020 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • GEA Group AG - WKN: 660200 - ISIN: DE0006602006 - Kurs: 40,020 € (XETRA)

Dies hat die Analysten zum einen überrascht, da das GEA-Management sonst eher zur konservativen Sorte zählt und eine Anhebung der Jahresziele schon nach dem ersten Quartal bei GEA unüblich ist. Andererseits gab die Aktie am Freitag nach Veröffentlichung der Zahlen doch recht deutlich nach, da die erhöhte Prognose bereits dem Marktkonsens entsprach.

Profiteur der hohen Energiepreise

Vor allem mit Unternehmen aus den Branchen Arzneimittel, Getränke und Nahrungsmittel hat GEA gute Geschäfte gemacht. Die Düsseldorfer profitierten davon, dass viele Firmen aufgrund der gestiegenen Energiekosten vermehrt in effizientere und energiesparendere Anlagen investieren.

Die Konzernerlöse stiegen um 12,8 Prozent auf 1,27 (VJ 1,13) Mrd. EUR. Der Anteil des margenstarken Servicegeschäfts erhöhte sich dabei auf 36,6 (VJ 36,2) Prozent. Der Auftragseingang erreichte mit 1,58 (VJ 1,54) Mrd. EUR einen neuen Bestwert. Das Book-to-Bill-Ratio lag mit 1,24 (VJ 1,37) weiterhin deutlich über eins. Insgesamt gelang es GEA im ersten Quartal fünf Großaufträge mit einem Gesamtvolumen von 126 Mio. EUR in die Bücher zu nehmen. Im Vorjahresquartal waren es derer drei mit einem Gesamtvolumen von 92 Mio. EUR.

Aufgrund der hohen Volumen beim Geschäft mit Neumaschinen und des schon erwähnten Anstiegs des Servicegeschäfts, stieg das bereinigte EBITDA stärker als der Umsatz um 24,3 Prozent auf 171,8 (VJ 138,2) Mio. EUR. Der Quartalsgewinn war mit 81,7 (VJ 72,2) Mio. EUR um 13,2 Prozent höher als im Vorjahr und das Ergebnis je Aktie expandierte auf 0,47 (VJ 0,41) Euro.

Rückläufig war hingegen der operative Cashflow auf minus 50,2 (VJ minus 14,4), was vor allem dem Aufbau des Vorratsvermögens geschuldet war. Auch die Nettoliquidität lagt mit 274 (VJ 412) Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert, was am Aktienrückkaufprogramm im vergangenen Jahr lag. Zulegen auf 40,4 (VJ 37,7) Prozent konnte dagegen die Eigenkapitalquote.

Prognose nach oben gesetzt

Nach dem starken Start ins Jahr 2023 erwartet der GEA-Vorstand nun einen Zuwachs beim Konzernumsatz von mehr als 8,0 Prozent, anstatt mehr als 5,0 Prozent. Das bereinigte EBITDA wird jetzt am oberen Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite von 730 bis 790 Mio. EUR erwartet und die bereinigte EBITDA-Marge soll sich auf mindestens 14,0 (bislang: mindestens 13,8) Prozent belaufen.

Fazit: Die GEA-Aktie hat nach meinem Dafürhalten zu stark eingebüßt nach Vorlage des Quartalsberichts und kommt so langsam wieder in einen Bereich, in dem sie bewertungstechnisch interessant wird. Unter 40 Euro kann der Aufbau einer ersten Position in Erwägung gezogen werden.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 5,16 5,47 5,62
Ergebnis je Aktie in EUR 2,58 2,40 2,49
KGV 16 17 16
Dividende je Aktie in EUR 0,95 1,00 1,06
Dividendenrendite 2,36 % 2,48 % 2,63 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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