Fundamentale Nachricht
11:00 Uhr, 21.09.2023

FX-Mittagsbericht: US-Zinserwartungen beflügeln US-Dollar

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belassen, gleichzeitig aber noch eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr in Aussicht gestellt und angekündigt, dass die Zinsen angesichts der hartnäckigen Inflation länger hoch bleiben werden.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,06529 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,22990 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) aufgrund der hawkischen geldpolitischen Aussichten in den USA seine Erholung in Richtung des am 14. September 2023 markierten Sechsmonatshochs fort.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,50 Prozent belassen, gleichzeitig aber noch eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr in Aussicht gestellt und angekündigt, dass die Zinsen angesichts der hartnäckigen Inflation länger hoch bleiben werden.

In der auf den Zinsentscheid folgenden Pressekonferenz schlug US-Notenbankchef Jerome Powell einen deutlich aggressiveren Ton an, als die Märkte erwartet hatten. Powell warnte, dass der jüngste Anstieg der Inflation und die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes der Fed mehr Spielraum für eine weitere Zinserhöhung gäben und sprach auch von der Möglichkeit noch mindestens einer weiteren Zinserhöhung in diesem Jahr.

Laut den neuen Zinsprojektionen der Fed erwarten die Fed-Mitglieder, dass der US-Leitzins Ende 2023 im Median bei 5,6 Prozent liegen wird, was einer weiteren Zinsanhebung in diesem Jahr entsprechen würde. Für das kommende Jahr stellt die Fed zudem weniger Zinssenkungen in Aussicht als erwartet. Der Leitzins wird Ende 2024 im Median nun bei 5,1 Prozent gesehen, nach zuvor 4,6 Prozent. Dies würde nur einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im kommenden Jahr vom aktuellen Niveau aus entsprechen bzw. zwei, wenn die Fed ihren Leitzins in diesem Jahr noch einmal erhöht.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen

Während EUR/USD mit bislang zutiefst 1,0617 ein frisches Sechsmonatstief und USD/JPY bei 148,46 ein frisches 2023er-Hoch erreicht hat, notierte GBP/USD mit bislang 1,2294 im Tief auf einem frischen Fünfeinhalbmonatstief. Um 13:00 Uhr MESZ steht der Zinsentscheid der Bank of England (BoE) an. Volkswirte rechnen im Konsens damit, dass die BoE angesichts der nach wie vor hohen Inflation ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,50 Prozent anheben wird.

USD/CHF weitet im europäischen Handel am Donnerstagvormittag seine Gewinne der vergangenen Handelswochen nach den Zinsentscheiden in den USA und der Schweiz auf ein Dreimonatshoch bei 0,9069 aus. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins am Donnerstagmorgen unverändert bei 1,75 Prozent belassen.

Die über die letzten Quartale deutlich gestraffte Geldpolitik wirke dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen, heißt es im Statement. Weitere Zinsanhebungen sind jedoch denkbar. „Es ist aus heutiger Sicht nicht auszuschließen, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik nötig werden könnte, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten“, so die SNB. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/CHF-News.

USD/NOK legt unterhalb seines am 18. September 2023 bei 10,87455 markierten Zweieinhalbmonatshochs zu. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 10,83470. Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent angehoben und eine weitere Zinsanhebung für Dezember in Aussicht gestellt. Die Inflation sei hoch und liege deutlich über dem Zielwert von zwei Prozent. Ein etwas höherer Zinssatz sei erforderlich, um die Inflation innerhalb eines angemessenen Zeitraums auf das Zielniveau zu senken, heißt es im Begleitstatement.

„Ob eine weitere Straffung erforderlich sein wird, hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Wahrscheinlich wird es eine weitere Leitzinserhöhung geben, höchstwahrscheinlich im Dezember", sagte die Gouverneurin der Norges Bank, Ida Wolden Bache. Die Leitzinsprognose wurde im Vergleich zum Juni 2023 leicht nach oben korrigiert und deutet darauf hin, dass der Leitzins bis 2024 bei 4,50 Prozent liegen wird. „Es wird wahrscheinlich notwendig sein, für einige Zeit einen straffen Kurs beizubehalten", so Wolden Bache. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/NOK-News.

USD/SEK notiert mit bislang 11,21040 im Hoch weiterhin nahe seines am 18. September 2023 bei 11,24963 markierten knappen Elfmonatshochs. Die schwedische Notenbank hat ihren Leitzins am Morgen zum achten Mal in Folge um 25 Basispunkte auf nun 4,00 Prozent erhöht und den Leitzins damit wie von Analysten im Konsens erwartet auf das höchste Niveau seit 2008 angehoben. Der Leitzins könnte laut Riksbank weiter steigen, da der Inflationsdruck immer noch zu hoch sei.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. der Philadelphia-Fed-Index im September, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Frühindikatoren im August gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten