FX-Mittagsbericht: US-Inflationsdaten im Fokus
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US-Dollar macht im europäischen Handel am Freitagvormittag im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten einen Teil seiner gestrigen Verluste nach Erreichen eines Zweiwochenhochs wieder wett. Zu dem Rücksetzer war es nach Meldung schwacher Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) gekommen.
Gemeldet wurde, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal laut zweiter Veröffentlichung annualisiert lediglich um 1,3 Prozent gewachsen ist. Dies entspricht zwar der Konsensschätzung, signalisiert jedoch das geringste Wachstum seit die US-Wirtschaft im ersten Halbjahr 2022 geschrumpft war. Zunächst war für das erste Quartal ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6 Prozent gemeldet worden, nach einem Wirtschaftswachstum um 3,4 Prozent im vierten Quartal 2023.
Im Fokus liegt zum Wochenschluss der am Freitagnachmittag zur Veröffentlichung kommende und zu den US-Konsumausgaben (PCE) im April gehörende Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve Bank (Fed). Die Daten dürften neue Hinweise auf die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben.
Analysten erwarten im Konsens, dass die Inflation laut PCE-Index im April auf Jahressicht bei 2,7 Prozent verharrt. In der Kernrate wird im Jahresvergleich weiterhin mit einer Inflationsrate von 2,8 Prozent gerechnet. Das Inflationsziel der Fed liegt bei zwei Prozent.
Die US-Zinssenkungserwartungen haben sich in letzter Zeit nach Äußerungen aus der Federal Reserve Bank (Fed), denen zufolge sich die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) zunehmend Sorgen um die hohe Inflation in den USA machen, deutlich eingetrübt. Selbst eine weitere US-Zinserhöhung ist demnach nicht völlig ausgeschlossen, erscheint aber nicht erst seit den gestrigen schwachen BIP-Daten unwahrscheinlich.
Weitgehend ausgepreist ist angesichts der weiterhin hartnäckig oberhalb des zweiprozentigen Inflationsziels der Fed verharrenden Inflation die Erwartung, dass es bei dem September-Treffen der Fed zu einer ersten Zinssenkung kommen könnte – ein Datum, das am Markt lange als Starttermin für einen Zinssenkungszyklus galt.
Laut FedWatch Tool der CME ist das wahrscheinlichste Szenario mit aktuell immer noch 49,0 Prozent, dass die US-Leitzinsen im September-Treffen unverändert in der aktuellen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen werden. Bis zum Jahresende erscheint eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.
EUR/USD erholt sich zum Wochenschluss weiter von seinem am Donnerstag bei 1,0787 markierten Zweiwochentief. Im Hoch notierte das Währungspaar am Freitagvormittag bislang bei 1,0848. Die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone ist im Mai stärker gestiegen als erwartet. Die Teuerung liegt bei 2,6 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf 2,5 Prozent gerechnet, nach plus 2,4 Prozent im April. In der Kernrate ergibt sich im Berichtszeitraum eine Inflationsrate von 2,9 Prozent (Konsens 2,8 Prozent, nach zuvor plus 2,7 Prozent).
Aus Deutschland wurde am Morgen gemeldet, dass die Einzelhandelsumsätze im April um 1,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken sind. Ökonomen hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 2,6 Prozent im März. Auf Jahressicht sanken die Einnahmen des Einzelhandels um 0,6 Prozent, nach minus 1,9 Prozent im Vormonat. Die deutschen Importpreise legten im April auf Monatssicht um 0,7 Prozent zu (Konsens plus 0,5 Prozent, nach plus 0,4 Prozent). Im Jahresvergleich ergibt sich ein Preisrückgang um 1,7 Prozent (erwartet minus 1,8 Prozent, nach minus 3,6 Prozent im Vormonat). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD gibt zum Wochenschluss bislang bis 1,2700 im Tief nach. Der britische Nationwide-Hauspreisindex ist im Mai um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Volkswirte hatte im Konsens mit einer Teuerung um lediglich 0,1 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 0,4 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich eine Teuerung um 1,3 Prozent, nach 0,6 Prozent im April. Die weiteren am Vormittag aus Großbritannien gemeldeten Daten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
USD/JPY erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag von seinem gestrigen Wochentief bei 156,36. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 157,35. Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio sind im Mai um 2,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach plus 1,9 Prozent im April. In der Kernrate ergibt sich wie von Analysten im Konsens erwartet eine Teuerung um 1,9 Prozent, nach zuvor plus 1,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote in Japan verharrte im April wie erwartet bei 2,6 Prozent.
Während die Einzelhandelsumsätze im April in Japan um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zulegen konnten (März: minus 1,2 Prozent), sank die japanische Industrieproduktion im April im Monatsvergleich um 0,1 Prozent. Erwartet worden war hier ein Anstieg um 0,9 Prozent, nach plus 4,4 Prozent im März. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Daten-Highlight im US-Handel am Freitagnachmittag sind die o.g. US-Konsumausgaben im April mit dem dazu gehörenden Preisindex. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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