FX-Mittagsbericht: US-Dollar wieder im Aufwind
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München (GodmodeTrader.de) – Nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer legt der US-Dollar im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) wieder in Richtung seines gestern erreichten 21-Monatshochs zu.
Die Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen, zu denen auch der US-Dollar gehört, ist seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar 2022 deutlich gestiegen. Russland rückt weiter in die Ukraine vor, wobei die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw, am Mittwoch unter schwerem Bombardement stand.
Der größte Angriff auf einen europäischen Staat seit 1945 hat Hunderttausende von Ukrainern in die Flucht getrieben. Er hat auch zu einer Reihe von Sanktionen gegen Russland geführt und im Westen die Angst vor einem größeren Konflikt geschürt. Der Einmarsch wurde gestern in einer Abstimmung der Vereinten Nationen mit großer Mehrheit verurteilt.
Der Chef der Federal Reserve Bank (Fed) Jerome Powell hat am Mittwoch versucht, die Befürchtungen der Investoren bezüglich massiver Zinsanhebungen in den kommenden Monaten ein wenig zu zerstreuen. Vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses sagte Powell, die Zentralbank werde bei ihrer nächsten Sitzung Ende des Monats mit einer „vorsichtigen" Anhebung der Zinssätze beginnen, der weitere Zinsschritte in diesem Jahr folgen sollen. Zudem sei geplant, die Anleihebestände in der Bilanz in den kommenden Monaten zu reduzieren.
„Die Frage ist nun, wie die Invasion in der Ukraine, der andauernde Krieg und die Reaktion der Staaten auf der ganzen Welt - einschließlich der Sanktionen - diese Erwartung verändert haben", sagte Powell. „Es ist noch zu früh, um das mit Sicherheit zu sagen, aber im Moment würde ich sagen, dass wir sorgfältig nach diesem Plan vorgehen werden.“ Hier sei Flexibilität gefragt, so Powell, fügte jedoch auch hinzu, dass die Fed bereit sei, aggressiver vorzugehen, wenn sich die Inflation nicht so schnell abkühlen sollte wie erwartet.
EUR/USD fällt wieder in Richtung seines zur Wochenmitte bei 1,1057 erreichten 21-Monatstiefs zurück. Im Tief notierte das Währungspaar heute bislang bei 1,1070. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im Februar laut endgültiger Veröffentlichung von zunächst gemeldeten 55,8 Punkten auf 55,5 Zähler nach unten revidiert worden, liegt damit aber weiterhin auf einem Dreimonatshoch. Im Januar hatte der Dienstleistungs-PMI bei 51,1 Punkten notiert.
Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im Januar um 5,2 Prozent im Monats- und 30,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten auf Jahressicht mit einem Zuwachs um 27,0 Prozent gerechnet, nach plus 26,3 Prozent im Dezember. Der jüngste Anstieg markiert ein neues Allzeithoch. Maßgeblich verantwortlich sind erneut die stark gestiegenen Energiekosten (plus 85,6 Prozent gegenüber Februar 2021). Die Arbeitslosenquote in der Eurozone sank überraschend deutlich von 7,0 Prozent im Dezember auf ein Rekordtief bei 6,8 Prozent im Januar. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang auf 6,9 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD gibt bislang bis 1,3367 im Tief nach. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor ist im Februar von 60,8 Punkten auf 60,5 Zähler nach unten revidiert worden. Im Januar hatte der Index bei 54,1 Punkten notiert.
USD/JPY weitet seine jüngsten Gewinne aus und notierte bislang bei 115,81 im Hoch – ein Zweiwochenhoch. Über Nacht ist gemeldet worden, dass der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den japanischen Dienstleistungssektor im Februar auf ein Sechsmonatstief bei 44,2 Punkten gesunken ist, nachdem er im Januar bei 47,6 Zählern notiert hatte. Das japanische Verbrauchervertrauen ist im Februar auf ein Neunmonatstief bei 35,3 Punkten zurückgegangen. Analysten hatten im Konsens mit einem Wert von 35,0 Zählern gerechnet, nach 36,7 Punkten im Januar. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
USD/CAD hat bei 1,2585 ein Fünfwochentief erreicht. Die Bank of Canada (BoC) hat gestern wie von Analysten im Konsens erwartet ihren Leitzins in Reaktion auf die hohe Inflation um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent angehoben. Die Leitzinserhöhung ist die erste seit 2018.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Februar und die Auftragseingänge in der Industrie im Januar gemeldet. Zudem steht die Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats an. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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