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11:24 Uhr, 26.05.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Vierwochentief

Das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens der Federal Reserve Bank (Fed) hat keine Überraschungen gebracht. Im Juni und Juli sind laut Fed wahrscheinlich weitere Erhöhungen um jeweils 50 Basispunkte angemessen.

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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zu, bewegt sich aber nach wie vor in der Nähe seines am Dienstag erreichten Vierwochentiefs.

Wie aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens vom 4. Mai 2022 hervorgeht, standen die Mitglieder des Offenmarktausschusses FOMC damals geschlossen hinter der Entscheidung, den US-Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von derzeit 0,75 Prozent bis 1,00 Prozent anzuheben.

Bei den im Juni und Juli anstehenden Zinsentscheidungen seien wahrscheinlich jeweils weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung angemessen. Während die Wirtschaft sehr stark und der Arbeitsmarkt extrem angespannt seien, sei die Inflation sehr hoch und es bestehe das Risiko, dass der Preisauftrieb sich noch beschleunige. Mögliche Treiber seien globale Lieferkettenprobleme, der Ukraine-Krieg und die Corona-Lockdowns in China, heißt es im Protokoll.

Das Sitzungsprotokoll bestätigte die Erwartungen am Markt, wo zwei weitere Zinsanhebungen bei den nächsten beiden Notenbanktreffen bereits eingepreist sind. Ein aggressiveres Vorgehen ist laut Protokoll zunächst nicht geplant, allerdings scheinen die FOMC-Mitglieder im weiteren Jahresverlauf zu einem flexibleren Vorgehen bereit um die hohe Inflation einzudämmen, auch wenn dies negative Auswirkungen auf die Konjunktur haben sollte.

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Während EUR/USD nach erreichen eines Vierwochenhochs am 24. Mai 2022 bei 107,49 am Donnerstagvormittag in einer engen Handelsspanne um die 1,07er-Marke pendelt, hat GBP/USD mit bislnag zuhöchst 126,12 ein Dreiwochenhoch erreicht.

USD/JPY bewegt sich mit negativer Tendenz weiterhin in der Nähe seines am Dienstag bei 126,35 markierten Vierwochentiefs. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 126,54. Die über Nacht gemeldeten japanischen Dienstleistungspreise sind im April um 1,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen und haben damit stärker zugelegt als erwartet. Analysten hatten im Konsens mit einem Preiszuwachs um 1,5 Prozent gerechnet, nach plus 1,3 Prozent im März. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.

USD/RUB erholt sich am Donnerstagvormittag weiter von seinem zur Wochenmitte bei 55,877 erreichten Fünfjahrestief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 60,990. Die russische Notenbank hat am Donnerstagmorgen ihren Leitzins auf 11,00 Prozent gesenkt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Die Zinssenkung ist bereits die dritte in Folge, nachdem die russische Notenbank ihren Leitzins Ende Februar 2022 nach Beginn des Ukrainekriegs und den vom Westen verhängten Sanktionen massiv auf 20,00 Prozent angehoben hatte, um der Rubelabwertung entgegenzuwirken.

Die Bank Rossii erwartet einen Rückgang der Inflation. „Der Inflationsdruck lässt aufgrund der Dynamik des Rubel-Wechselkurses sowie des spürbaren Rückgangs der Inflationserwartungen von Haushalten und Unternehmen nach", so das Begleitstatement. „Die externen Bedingungen für die russische Wirtschaft sind nach wie vor schwierig und schränken die Wirtschaftstätigkeit erheblich ein", heißt es weiter. Der Rubel war Anfang März gegenüber dem US-Dollar auf ein Allzeittief gefallen (USD/RUB: 154,97), hat sich aber seitdem deutlich erholt und ist mittlerweile stärker als zu Beginn des Ukrainekriegs. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/RUB-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die zweite Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal und die sog. „Schwebenden Hausverkäufe“ im April gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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