Fundamentale Nachricht
11:52 Uhr, 05.12.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Fünfmonatstief

Die robusten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag signalisieren, dass die Federal Reserve Bank (Fed) noch genügend Spielraum hat, die Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation weiter anzuheben – wenn auch in einem geringeren Tempo.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,05339 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,22419 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar notiert zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) leicht erholt oberhalb seines am vergangenen Freitag markierten Fünfmonatstiefs.

Der am Freitagnachmittag gemeldete US-Arbeitsmarktbericht für November ist überraschend stark ausgefallen. Die Zahl der neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft stieg im vergangenen Monat um 263.000. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 200.000 gerechnet, nach 284.000 im Oktober.

Die Arbeitslosenquote verharrte wie erwartet bei 3,7 Prozent und liegt damit weiterhin in der Nähe des im September erreichten Zweieinhalbjahrestiefs bei 3,5 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich auf Jahressicht um 5,1 Prozent (Konsens 4,6 Prozent, nach 4,9 Prozent).

Die robusten US-Arbeitsmarktdaten signalisieren, dass die Federal Reserve Bank (Fed) noch genügend Spielraum hat, die Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation weiter anzuheben, auch wenn die Währungshüter das Tempo ab dem nächsten Zinsentscheid in der kommenden Woche voraussichtlich drosseln werden. Die Aussicht auf nicht mehr so schnell weiter steigende US-Leitzinsen belastet den Greenback seit Wochen.

EUR/USD hat seine jüngste Rallye zu Wochenbeginn fortgesetzt und bei 1,0585 ein frisches Fünfmonatshoch markiert, kann dieses aber im weiteren Handelsverlauf nicht halten und fällt bislang bis zutiefst 1,0519 zurück. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone im November ist leicht von 48,6 auf 48,5 Punkte nach unten revidiert worden, nachdem er im Oktober bei 48,6 Zählern notiert hatte. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Februar 2021.

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Dezember zum zweiten Mal in Folge aufgehellt. Der Sentix-Konjunkturindex legte überraschend deutlich auf minus 21,0 Punkte zu – der höchste Stand seit Juni 2022. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf minus 27,6 Zähler gerechnet, nach minus 30,9 Punkten im November. „Die Anleger hoffen auf eine konjunkturelle Wende", erklärte das Beratungsunternehmen Sentix in einer Mitteilung. Hoffnung machten das milde Winterwetter und ausreichend Gas in den Speichern. Hinzu komme, dass die Inflation ihren Höhepunkt möglicherweise hinter sich habe, hieß es.

Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im Oktober um 2,7 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 2,6 Prozent gerechnet, nach einem unveränderten Wert im September. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD hat zu Beginn der neuen Handelswoche seinen Anstieg auf ein Fünfeinhalbmonatshoch bei 1,2345 fortgesetzt, konnte die jüngsten Gewinne jedoch ebenfalls nicht halten und fällt bislang bis 1,2235 im Tief zurück. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Dienstleistungssektor im November liegt laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet und gegenüber dem Vormonat unverändert bei 48,8 Punkten – der niedrigste Wert seit Januar 2021. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY erholt sich von seinem am Freitag markierten Dreieinhalbmonatstief bei 133,61 und notierte bislang bei 135,48 im Hoch. Der Einkaufsmanagerindex für den japanischen Dienstleistungssektor im November ist von 50,0 auf 50,3 Punkte nach oben revidiert worden, nachdem er im Oktober bei 53,2 Zählern notiert hatte.

Aus den USA werden am Montagnachmittag u.a. die Auftragseingänge in der Industrie im Oktober und der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im November gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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