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12:26 Uhr, 21.06.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter im Aufwind

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen werden als in der heutigen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, aktuell bei 65,9 Prozent.

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Der US-Dollar kann zum Wochenschluss trotz zuletzt schwächerer US-Wirtschaftsdaten auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiteren Boden gutmachen, da die Zinsaussichten der Federal Reserve Bank (Fed) vergleichsweise hawkischer sind als die anderer großer Notenbanken, wie die Europäische Zentralbank und die Bank of England.

Die am Donnerstag veröffentlichten US-Daten haben gezeigt, dass die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche leicht gestiegen ist, während die Baubeginne und -genehmigungen im Mai rückläufig waren und der Philadelphia-Fed-Index für Juni enttäuschte. Zusammen mit den zuletzt schwachen US-Einzelhandelsumsätzen im Mai und der zuletzt rückläufigen Inflation lassen die Daten auf eine schwache US-Wirtschaftstätigkeit im zweiten Quartal 2024 schließen und halten die Hoffnung auf eine baldige US-Zinssenkung am Leben.

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen werden als in der heutigen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, aktuell bei 65,9 Prozent. Bis zum Jahresende erscheinen derzeit zwei Zinssenkungen um 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.

Die Fed hatte im Zuge ihres unveränderten Zinsentscheids in der letzten Woche allerdings angekündigt, dass voraussichtlich bis Jahresende nur noch eine einzige Zinssenkung um 25 Basispunkte zu erwarten ist. Jüngste Äußerungen von Fed-Vertretern weisen in dieselbe Richtung.

Die nächsten US-Daten, die Hinweise auf die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben könnten, stehen am Freitagnachmittag mit den vorläufigen S&P-Einkaufsmanagerindizes für Juni sowie den Frühindikatoren und den Bestandsimmobilienverkäufen im Mai auf der Agenda.

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EUR/USD weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag seine gestrigen Verluste bis bislang 1,0670 im Tief aus, hat damit aber sein am 14. Juni 2024 bei 1,0667 markiertes Sechswochentief noch nicht wieder erreicht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im Juni überraschend auf 45,6 Punkte gefallen – der niedrigste Wert seit Dezember 2023. Erwartet worden war im Konsens hingegen ein Anstieg auf 47,9 Zähler, nach 47,3 Punkten im Mai (höchster Wert seit März 2023). Der PMI für den Dienstleistungssektor im Euroraum sank unerwartet von 53,2 Zählern im Mai auf 52,6 Punkte im Juni (Konsens 53,5 Zähler). Deren deutsche Pendants sanken im Berichtszeitraum ebenso unerwartet von 45,4 auf 43,4 Punkte (Verarbeitendes Gewerbe) bzw. 54,2 auf 53,5 Punkte (Dienstleistungssektor). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD fällt im europäischen Handel am Freitagvormittag erneut zurück, hat aber mit bislang 1,2631 im Tief sein gestern bei 1,2624 markiertes Fünfwochentief noch nicht wieder erreicht. Die Bank of England (BoE) hat am Donnerstag, wie von Analysten im Konsens erwartet, ihren Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent belassen, wobei zwei Mitglieder des geldpolitischen Rats für eine Senkung auf 5,00 Prozent plädierten. „Wir müssen sicher sein, dass die Inflation niedrig bleibt und deshalb haben wir beschlossen, die Zinsen vorerst bei 5,25 Prozent zu belassen“, sagte BoE-Gouverneur Andrew Bailey.

Die Verbraucherpreisinflation in Großbritannien ist zwar im Mai wieder auf ihren Zielwert bei zwei Prozent gesunken, der niedrigste Wert seit Juli 2021, mit 5,7 Prozent ist die Teuerungsrate der Dienstleistungspreise allerdings weiterhin hoch. Man bleibe wachsam gegenüber einem anhaltenden Inflationsdruck und werde die Geldpolitik erforderlichenfalls auf der Grundlage der kommenden Wirtschaftsdaten und -prognosen anpassen, so die BoE im Begleitstatement.

Die zum Wochenschluss gemeldeten britischen Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Die Einzelhandelsumsätze sind im Mai um 2,9 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 1,5 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 1,8 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich mit einem Anstieg um 1,3 Prozent der beste Wert seit März 2022 (Konsens minus 0,9 Prozent, nach minus 2,3 Prozent im Vormonat).

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Juni auf 51,4 Punkte gestiegen – der höchste Wert seit Juli 2022. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs auf 51,3 Zähler, nach 51,2 Punkten im Mai. Der PMI für den britischen Dienstleistungssektor sank hingegen überraschend von 52,9 Zählern im Mai auf 51,2 Punkte im Juni (Konsens 53,0 Zähler). Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY weitet seine jüngsten Gewinne bislang auf ein frisches Siebenwochenhoch bei 159,13 aus. Dies ist der höchste Stand seit Erreichen eines 34-Jahres-Hochs am 29. April 2024 bei 160,22, woraufhin Tokio gegen die Yen-Schwäche interveniert hatte und das Währungspaar deutlich zurückgefallen war. Nach wie vor gilt am Markt die runde 160er-Marke als „rote Linie“, bei der es zu erneuten Interventionen kommen könnte. Japans Top-Währungsdiplomat Masato Kanda sagte am Donnerstag, es gebe kein Limit bei den für Devisenmarktinterventionen zur Verfügung stehenden Mittel.

Die japanischen Verbraucherpreise sind im Mai in der Kernrate um 2,5 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 2,6 Prozent gerechnet, nach plus 2,2 Prozent im April. Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe in Japan ging im Juni auf 50,1 Punkte zurück (Konsens 50,6 Zähler, nach 50,4 Punkten im Mai).

Aus den USA werden am Freitagnachmittag die o.g. vorläufigen S&P-Einkaufsmanagerindizes für Juni sowie die Frühindikatoren und die Bestandsimmobilienverkäufen im Mai gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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