FX-Mittagsbericht: US-Dollar nahe Achtwochentief
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Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Freitagvormittag weiter in Richtung seines am 4. Juni 2024 auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) markierten Achtwochentiefs.
Mit Spannung erwartet wird der am Freitagnachmittag zur Veröffentlichung kommende US-Arbeitsmarktbericht für Mai, der neue Hinweise auf die zukünftige US-Leitzinsentwicklung geben könnte. Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im September beginnen wird, ihre Leitzinsen zu senken, ist zuletzt angesichts schwächerer US-Wirtschaftsdaten und einer stabilen Inflation deutlich gestiegen.
Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen werden als in der heutigen Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, von 54,8 Prozent vor einer Woche auf aktuell 67,8 Prozent gestiegen. Bis zum Jahresende erscheinen derzeit zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte am wahrscheinlichsten.
In der kommenden Woche steht der nächste Zinsentscheid der Fed an. Während allgemein zu diesem Zeitpunkt noch keine Zinssenkung erwartet wird, gilt die Aufmerksamkeit jedoch den neuen Kommentaren der Fed zu den Aussichten.
Andere Zentralbanken sind bereits auf den Zinssenkungspfad eingeschwenkt. Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die schwedische Notenbank ihre Leitzinsen bereits vor Wochen gesenkt haben, haben in dieser Woche die Bank of Canada (BoC) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik gelockert.
Die EZB hat am Donnerstag ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Der Refinanzierungssatz, zu dem Banken sich Geld bei der EZB leihen können, liegt jetzt bei 4,25 Prozent. Der Einlagezins, den Banken erzielen, wenn sie Geld bei der EZB anlegen, beträgt nun 3,75 Prozent.
Wann und ob überhaupt weitere Zinssenkungen folgen werden, ließ die EZB jedoch offen. EZB-Chefin Christine Lagarde betonte die Datenabhängigkeit künftiger Entscheidungen, wobei insbesondere die Lohnentwicklung entscheidend für die Inflationsentwicklung und damit den Zinspfad sei. Es sollten keine Zweifel daran bestehen, dass die EZB die Inflation weiter entschlossen bekämpfen werde, um das Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen, betont Lagarde.
Ihre Inflationsprognosen hob die EZB allerdings gestern an: Für das laufende Jahr rechnet die EZB nun mit einer Teuerungsrate von 2,5 Prozent, nachdem im März noch 2,3 Prozent erwartet wurden. Die Prognose für 2025 wurde von 2,0 auf 2,2 Prozent erhöht. Eine Rückkehr zum Inflationsziel wird somit nun erst 2026 erwartet, wenn die Inflation im Euroraum auf durchschnittlich 1,9 Prozent sinken soll.
EUR/USD weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag seine gestrigen Gewinne bis bislang 1,0898 im Hoch aus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone ist im ersten Quartal 2024 laut endgültiger Veröffentlichung, wie bereits gemeldet, um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im vierten Quartal 2023. Auf Jahressicht ergibt sich, ebenfalls wie bereits gemeldet, ein BIP-Wachstum um 0,4 Prozent, nach plus 0,2 Prozent im Vorquartal.
Der Beschäftigungszuwachs im Euroraum lag im ersten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung sequenziell bei 0,3 Prozent – wie bereits gemeldet und wie im Vorquartal auch. Auf Jahressicht ergibt sich ein unrevidiertes Plus von 1,0 Prozent, nach zuvor plus 1,2 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD notiert zum Wochenschluss mit bislang 1,2802 im Hoch weiterhin in der Nähe seines am 4. Juni 2024 erreichten Zweieinhalbmonatshochs bei 1,2817. Der britische Halifax-Hauspreisindex ist im Mai um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem unveränderten Wert im April. Auf Jahressicht ergibt sich eine Teuerung um 1,5 Prozent (Konsens plus 1,2 Prozent, nach zuvor plus 1,1 Prozent).
USD/JPY knüpft am Freitag an seine gestrigen Verluste an, hat mit bislang 155,11 im Tief sein am 4. Juni 2024 bei 154,54 markiertes Zweieinhalbwochentief jedoch noch nicht wieder erreicht. Der Index der japanischen Frühindikatoren, der die wirtschaftliche Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten voraussagt, ist im April auf 111,6 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Wert von 111,8 Zählern gerechnet, nach 111,7 Punkten im März (revidiert von 112,2 Zählern).
Die Ausgaben privater Haushalte in Japan legten im Mai auf Jahressicht um 0,5 Prozent zu – der erste Anstieg seit Februar 2023. Erwartet worden war im Konsens ein Zuwachs um 0,6 Prozent, nach einem Rückgang um 1,2 Prozent im März. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Am Freitagnachmittag steht mit dem o.g. US-Arbeitsmarktbericht für Mai das US-Daten-Highlight der Woche auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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