Fundamentale Nachricht
11:11 Uhr, 01.09.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar nahe 20-Jahreshoch seitwärts

Mit Spannung erwartet werden am Markt bereits die zum Wochenschluss anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für August. Der gestern gemeldete ADP-Report lässt darauf schließen, dass sich der Arbeitsmarkt zuletzt abgekühlt hat.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,00354 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,15952 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar bewegt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) knapp unterhalb seines am 29. August 2022 erreichten, frischen 20-Jahreshoch seitwärts.

Mit Spannung erwartet werden am Markt bereits die zum Wochenschluss anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für August. Der gestern gemeldete ADP-Report lässt darauf schließen, dass sich der Arbeitsmarkt zuletzt abgekühlt hat. Gemeldet wurde, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen im US-Privatsektor (ex Agrar) von 268.000 im Juli deutlich auf 132.000 im August gesunken ist. Für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag rechnen Volkswirte im Konsens mit 300.000 neu geschaffenen Stellen, nach 528.000 im Juli.

Die zuletzt sehr hawkischen Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank lassen dennoch erwarten, dass die Fed ihren Zinsanhebungszyklus unbeirrt fort setzen wird. Fed-Chef Jerome Powell sagte Ende letzter Woche, dass die Bekämpfung der hohen Inflation von derzeit 8,5 Prozent für die Fed absolute Priorität habe, selbst um den Preis einer Rezession.

Loretta Mester, die Präsidentin der Fed in Cleveland, geht davon aus, dass der US-Leitzins bis spätestens zum Jahresende auf vier Prozent steigen wird. Die Fed hat den Leitzins seit März 2022 bereits viermal um insgesamt 2,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von derzeit 2,25 bis 2,50 Prozent erhöht. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins am 21. September um weitere 75 Basispunkte anheben wird, aktuell bei 72,0 Prozent.

Nach drei Tagen in Folge mit einem Anstieg fällt EUR/USD am Donnerstagvormittag zurück. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 1,0006 gehandelt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone im August ist leicht von bereits gemeldeten 49,7 auf 49,6 Punkte nach unten revidiert worden. Der Wert liegt erneut unterhalb der eine wirtschaftliche Expansion signalisierenden Marke von 50 Zählern und ist zugleich der niedrigste Wert seit Juni 2020. Im Juli hatte der Index bei 49,8 Punkten notiert. Die Arbeitslosenquote im Euroraum lag im Juni wie von Analysten im Konsens erwartet bei 6,6 Prozent. Im Mai hatte die Quote bei 6,7 Prozent gelegen (revidiert von 6,6 Prozent). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD setzt seine Talfahrt bislang auf ein knappes Zweieinhalbjahrestief bei 1,1567 fort. Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im August auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe fiel laut Revision von 52,1 Punkten im Juli auf aktuell 47,3 Zähler und notiert damit nun unterhalb der ein Wachstum signalisierenden Marke von 50 Punkten. In der ersten Veröffentlichung war ein noch schwächerer Wert von 46,0 Zählern gemeldet worden. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY setzt seinen jüngsten Anstieg fort und hat mit bislang 139,69 in der Spitze ein frisches 24-Jahreshoch erreicht. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan ist im August auf 51,5 Punkte nach oben revidiert worden, nachdem zunächst ein Wert von 51,0 Zählern gemeldet worden war. Auch wenn dies der 19. Monat in Folge mit einem Wert oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten ist, ist dies der niedrigste Wert seit September 2021. Im Juli hatte der Index bei 52,1 Punkten notiert.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im August gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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