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11:22 Uhr, 16.06.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar nahe 20-Jahreshoch

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend zur Eindämmung der hohen Inflation von zuletzt 8,6 Prozent ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 1,50 bis 1,75 Prozent angehoben. Die Zinserhöhung ist die größte seit 1994.

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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar macht im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis einen Großteil seiner gestrigen Verluste wieder wett und notiert bereits wieder in der Nähe seines zur Wochenmitte zuvor erreichten, frischen 20-Jahreshochs.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend zur Eindämmung der hohen Inflation von zuletzt 8,6 Prozent ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 1,50 bis 1,75 Prozent angehoben. Die Zinserhöhung ist die größte seit 1994.

Der Beschluss fiel mit einer Gegenstimme. Die Präsidentin der Fed in Kansas, Esther George, votierte nur für 50 Basispunkte. Den neuen Projektionen der Fed zufolge wird der Leitzins bis Ende dieses Jahres auf einen mittleren Wert von 3,40 Prozent (bisher 1,90 Prozent) und bis Ende 2023 auf 3,80 Prozent (bislang 2,80 Prozent) steigen.

US-Notenbankchef Jerome Powell sagte: „Die heutige Erhöhung um 75 Basispunkte ist ganz klar eine ungewöhnlich große, und ich erwarte nicht, dass Schritte dieser Größenordnung üblich werden. Aus heutiger Sicht scheint eine Anhebung um 50 oder 75 Basispunkte bei unserer nächsten Sitzung am wahrscheinlichsten.“

EUR/USD fällt mit bislang 1,0380 im Tief in Richtung seines am 13. Mai 2022 bei 1,0349 erreichten Fünfjahrestiefs zurück. Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) eines Anleihenkaufprogramms, mit dem die wachsende Kluft zwischen den von Deutschland gezahlten Renditen und denen von Ländern mit niedrigerem Rating wie Italien gestoppt werden soll, brachte dem Euro keine große Unterstützung.

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GBP/USD gibt bislang bis 1,2057 im Tief nach. Um 13:00 Uhr MESZ steht der Zinsentscheid der Bank of England (BoE) an. Analysten erwarten im Konsens, dass die BoE ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf dann 1,25 Prozent anheben wird.

Während USD/JPY bislang bei 132,72 im Tief notierte, legt der Schweizer Franken nach der überraschenden Zinsanhebung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kräftig zu. USD/CHF fällt von seinem gestrigen Vierwochenhoch bei 1,0050 bis bislang 0,9769 im Tief.

Die SNB hat überraschend ihre Geldpolitik gestrafft und den Leitzins sowie den Zins auf Sichtguthaben bei der SNB um einen halben Prozentpunkt auf minus 0,25 Prozent erhöht, um dem gestiegenen inflationären Druck entgegenzuwirken. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Leitzins von minus 0,75 Prozent gerechnet. „Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift“, heißt es im Begleitstatement. Es sei nicht auszuschließen, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig würden, um die Inflation auf mittlere Frist im Bereich der Preisstabilität zu stabilisieren, heißt es weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/CHF-News.

AUD/USD notierte bislang bei 0,6949 im Tief. Der australische Arbeitsmarkt hat sich im Mai besser entwickelt als erwartet. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 60.600. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 25.000 gerechnet, nach plus 4.500 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag im Berichtszeitraum unverändert bei 3,9 Prozent. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang auf 3,8 Prozent. Die Inflationserwartungen der Verbraucher auf Sicht von zwölf Monaten sind laut Mai-Umfrage des Melbourne Institute (MI) auf 6,7 Prozent gestiegen. In der letzten Umfrage war eine Inflation von 5,0 Prozent erwartet worden. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Datenseitiges Highlight im US-Handel am Donnerstagnachmittag ist der Philadelphia Fed Index im Juni. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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