FX-Mittagsbericht: US-Dollar nähert sich 20-Jahres-Hoch
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Der US-Dollar setzt zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine Erholung der vergangenen Woche fort und hat damit Kurs auf sein am 28. September 2022 markiertes 20-Jahres-Hoch genommen.
Der US-Dollar profitiert weiterhin von dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom letzten Freitag. Dieser hatte gezeigt, dass die Zahl der neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im September um 263.000 gestiegen ist. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 250.000 Stellen gerechnet, nach plus 315.000 im August. Die Arbeitslosenquote sank überraschend von 3,7 auf 3,5 Prozent. Die robusten Daten signalisieren, dass die Federal Reserve Bank (Fed) genügend Spielraum für eine weitere deutliche Straffung der Geldpolitik im Kampf gegen die hohe Inflation hat.
In ihrem Bemühen, die Inflation einzudämmen, hat die US-Notenbank ihren Leitzins von einer Spanne zwischen 0,00 und 0,25 Prozent noch im März dieses Jahres auf die aktuelle Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent angehoben und im vergangenen Monat deutlich gemacht, dass in diesem Jahr noch weitere deutliche Zinsanhebungen bevorstehen. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins bei ihrer nächsten Notenbanksitzung am 2. November 2022 um weitere 75 Basispunkte anheben wird, aktuell bei 75,2 Prozent.
Aufmerksamkeit gilt in dieser Woche daher den am Donnerstag anstehenden US-Verbraucherpreisen im September. Analysten erwarten im Konsens, dass sich die Verbraucherpreisinflation von 8,3 Prozent im August leicht auf 8,1 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt hat.
Zudem war der US-Dollar als „sicherer Hafen“ gefragt, nachdem die Krim-Brücke durch eine Explosion stark beschädigt worden war, was die Angst vor einer Eskalation des Krieges zwischen Russland und der Ukraine verstärkte. Auch die geopolitischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nahmen zu, nachdem Nordkorea am Sonntag zwei ballistische Raketen abgefeuert hatte.
EUR/USD weitet seine letztwöchigen Verluste aus. Von dem am 4. Oktober 2022 bei 1,0000 markierten Zweiwochenhoch hat sich das Währungspaar mit bislang 0,9681 im Tief mittlerweile deutlich entfernt. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober weiter eingetrübt. Der vom Frankfurter Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel auf minus 38,3 Punkte – der tiefste Stand seit Mai 2020. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf minus 34,9 Zähler gerechnet, nach minus 31,8 Punkten im September.
„Die Konjunktur in der Eurozone befindet sich weiter im Absturz", kommentierte Sentix das Ergebnis. „Die anhaltenden Unsicherheiten über die Gas- und Energielage im Winter sind durch den Anschlag auf die Nordstream-Pipelines nicht kleiner geworden." Zu den ökonomischen Sorgen komme das Risiko einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs hinzu, heißt es weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD bislang bei 1,1026 im Tief notierte, legt USD/JPY bislang bis 145,67 im Hoch zu und befindet sich damit wieder in Schlagweite seines am 22. September 2022 bei 145,91 erreichten 24-Jahres-Hochs.
USD/NOK ist im Verbund mit den Gewinnen des US-Dollars auf breiter Basis fester in die neue Handelswoche gestartet. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 10,7624. Die norwegischen Verbraucherpreise sind im September weiter gestiegen. Auf Monatssicht lag der Anstieg bei 1,4 Prozent. Auf Jahressicht ergibt sich eine Inflationsrate von 6,9 Prozent – der höchste Wert seit 1988. Analysten hatten im Konsens auf dieser Basis mit einer Teuerung um 6,2 Prozent gerechnet, nach plus 6,5 Prozent im August. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/NOK-News.
Aus den USA werden am Montagnachmittag wegen des US-Feiertags (Clombus' Day) keine Wirtschaftsdaten gemeldet, jedoch spricht Fed-Gouverneurin Lael Brainard auf dem „National Association for Business Economics Annual Meeting“ in Chicago. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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