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12:02 Uhr, 17.06.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar klettert nach Fed-Entscheid auf Zweimonatshoch

Die Federal Reserve Bank (Fed) setzt ihre ultralockere Geldpolitik vorerst fort, signalisiert aber bis Ende 2023 nun zwei Zinsanhebungen auf 0,60 Prozent. Die Diskussionen über eine Verringerung der Anleihenkäufe haben begonnen.

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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine gestrigen Gewinne nach dem Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) auf ein Zweimonatshoch aus.

Die US-Notenbank setzt ihre ultralockere Geldpolitik vorerst fort, signalisiert aber zugleich eine frühere erste Zinserhöhung als bisher. Der Leitzins bleibt vorerst in der Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent. So erwarten die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) nun erste Zinserhöhungen im Laufe des Jahres 2023. Im Median wird der Leitzins Ende 2023 bei 0,60 Prozent gesehen. Dies wären zwei Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte bis Ende 2023. Bislang hatten die meisten FOMC-Mitglieder eine erste Zinserhöhung erst nach 2023 erwartet.

Ihre milliardenschwere Anleihenkäufe will die Fed vorerst in einem unveränderten Tempo von insgesamt mindestens 120 Milliarden Dollar pro Monat fortsetzen, „bis wesentliche weitere Fortschritte bei der Erreichung der maximalen Beschäftigungs- und Preisstabilitätsziele (...) erzielt wurden", heißt es im Statement. Die Diskussionen über eine Verringerung der Anleihenkäufe haben begonnen, aber nur ganz vorsichtig: Man habe darüber gesprochen, dass man über die Thematik sprechen wolle, sagte US-Notenbankchef Jerome Powell.

Ihre Wachstums- und Inflationserwartungen hob die Fed an. Die Prognose für das diesjährige Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) wurde von 6,5 auf 7,0 Prozent erhöht. Die Inflationsrate soll im Gesamtjahr 2021 nun bei 3,4 Prozent statt bisher 2,4 Prozent liegen.

EUR/USD setzt seine gestrige Talfahrt auf ein Zweimonatstief bei 1,1935 fort. Der Anstieg der Verbraucherpreise in der Eurozone im Mai um 2,0 Prozent im Jahresvergleich ist in der endgültigen Veröffentlichung bestätigt worden. Die Inflationsrate in der Eurozone ist damit so hoch wie seit Oktober 2018 nicht mehr. Im April hatte die Teuerung auf Jahressicht bei 1,6 Prozent gelegen.

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Während GBP/USD bislang bei zutiefst 1,3965 ein Sechswochentief erreichte, strebt USD/JPY mit bislang zuhöchst 110,82 seinem am 31. März 2021 bei 110,97 erreichten Zwölfmonatshoch entgegen. Die Bank of Japan (BoJ) wird am Freitag ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben.

USD/CHF weitet seine gestrigen Gewinne bis bislang 0,9138 im Hoch aus – ein Sechswochenhoch. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) setzt ihre expansive Geldpolitik unverändert fort und belässt den Zins auf Sichtguthaben bei der SNB bei minus 0,75 Prozent. Ziel sei es, die Preisstabilität zu sichern und die Erholung der schweizerischen Wirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie weiter zu unterstützen, so das Begleitstatement. Zudem sei man nach wie vor bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, heißt es weiter. Die Inflations- und Wachstumsprognosen wurden angehoben. Für 2021 wird nun eine Inflation von 0,4 Prozent und für die Jahre 2022 und 2023 von jeweils 0,6 Prozent erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll 2021 um 3,5 Prozent steigen. Bitte lesen Sie auch die ausführlichere USD/CHF-News.

USD/NOK hat mit bislang 8,5474 in der Spitze ein Zweimonatshoch erreicht. Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 0,00 Prozent belassen, gleichzeitig aber eine erste Zinsanhebung für September angekündigt. „Nach der aktuellen Einschätzung des Ausschusses zu den Aussichten und der Risikobilanz wird der Leitzins im September höchstwahrscheinlich angehoben werden", sagte Gouverneur Oystein Olsen. Bislang war der Zinsausblick weniger spezifisch. Zuletzt war von einer Anhebung in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Rede. Bitte beachten Sie auch die umfassendere USD/NOK-News.

Daten-Highlight im US-Handel am Donnerstagnachmittag ist der Philadelphia Fed Index im Juni. Zudem werden aus den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Frühindikatoren im Mai gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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