Fundamentale Nachricht
12:21 Uhr, 22.04.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar klettert auf frisches Zweijahreshoch

US-Notenbankchef Jerome Powell hat am Donnerstag die Markterwartung unterstützt, dass die Fed ihre Leitzinsen bei dem nächsten Notenbanktreffen Anfang Mai um 50 Basispunkte anheben wird.

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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar knüpft zum Wochenschluss an seine jüngsten Gewinne an und hat auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) ein frisches Zweijahreshoch erreicht.

Dabei profitiert der Greenback weiterhin als „sicherer Hafen“ von dem anhaltenden Krieg in der Ukraine sowie der Aussicht auf deutlich steigende US-Leitzinsen. Erwartet wird allgemein, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihre Leitzinsen zur Eindämmung der hohen Inflation in diesem Jahr aggressiv anheben wird.

US-Notenbankchef Jerome Powell unterstützte am Donnerstag die Markterwartung, dass die Fed ihre Leitzinsen bei dem nächsten Notenbanktreffen Anfang Mai um 50 Basispunkte anheben wird. Powell erklärte, dass ein solcher Schritt „auf dem Tisch“ liege, während er den Arbeitsmarkt als „überhitzt“ bezeichnete. Es sei angesichts der Inflation und der Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte im März „angemessen, ein bisschen schneller vorzugehen". Ziel sei es, die Werkzeuge der Zentralbank so einzusetzen, dass sich Angebot und Nachfrage wieder anpassten und die Inflation zurückgehe. Die Konjunktur solle sich in einer Weise abkühlen, die nicht einer „Rezession" entspreche, sagte Powell. „Das ist unser Ziel".

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde hat unterdessen die aufgekommene Erwartung am Markt, dass die EZB schon im Juli an der Zinsschraube drehen könnte, mit pessimistischen Kommentaren gedämpft. Sie sagte bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank am Donnerstag, dass sie mit einer weiteren Senkung der Wachstumsprognosen für den Euroraum rechne und wollte zusätzliche Sanktionen gegen Russland nicht ausschließen.

In den vergangenen Tagen hatte der Euro von Äußerungen ihres Vize Luis de Guindos profitiert, der sich anderen EZB-Vertretern angeschlossen hatte, die sich für einen früheren Ausstieg aus dem „Asset Purchase Programme“ (APP) sowie eine erste Zinsanhebung bereits im Juli ausgesprochen haben.

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EUR/USD fällt zum Wochenschluss weiter von seinem am Donnerstag bei 1,0936 erreichten Zweiwochenhoch zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,0789. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im April auf 55,3 Punkte gesunken – der geringste Wert seit Januar 2021. Analysten hatten im Konsens jedoch mit einem noch größeren Rückgang auf 54,7 Zähler gerechnet, nach 56,5 Punkten im März. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone legte hingegen auf 57,7 Zähler zu und erreichte damit den höchsten Wert seit August 2021. Erwartet worden war hier im Konsens ein Rückgang auf 55,0 Punkte, nach 55,6 Zählern im März.

Bereits am Freitagmorgen ist gemeldet worden, dass der deutsche Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im April von 56,9 Punkten auf 54,1 Zähler, den niedrigsten Wert seit August 2020) zurückgegangen ist (Konsens 54,5 Punkte), während der PMI für den deutschen Dienstleistungssektor von 56,1 Punkten auf 57,9 Zähler – und damit den höchsten Wert seit August 2021 – zugelegt hat (Konsens 55,5 Punkte). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD stürzt nach schwachen britischen Einzelhandelsdaten und einem gleichfalls enttäuschenden Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf ein Anderthalbjahrestief bei 1,2861. Die britischen Einzelhandelsumsätze sind im März überraschend deutlich um 1,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet, nach minus 0,5 Prozent im Februar. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell nur noch ein Zuwachs um 0,9 Prozent. Erwartet worden war hier ein Anstieg um 2,8 Prozent, nach zuvor plus 7,2 Prozent.

Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Dienstleistungssektor enttäuschte mit einem Rückgang von 62,6 Punkten im März auf 58,3 Zähler im April. Die ist der stärkste monatliche Rückgang seit die Omikron-Variante des Coronavirus die Dienstleistungsbranche Ende 2021 negativ beeinträchtigte. Zudem ist dies der geringste Wert seit Januar 2022. Erwartet worden war im Konsens hingegen lediglich ein Rückgang auf 60,0 Punkte. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien legte hingegen leicht von 55,2 Zählern im März auf 55,3 Punkte im April zu. Ökonomen hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 54,0 Zähler kalkuliert. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY setzt seinen Aufwärtstrend in Richtung des am 20. April 2022 bei 129,41 erreichten 20-Jahreshochs fort. Die japanischen Verbraucherpreise sind im März in der Kernrate wie von Analysten im Konsens erwartet um 0,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach plus 0,6 Prozent im Februar. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan sank von 54,1 Punkten im März auf 53,4 Zähler im April (Konsens 53,3 Punkte).

Aus den USA werden am Freitagnachmittag u.a. die S&P-Global-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor gemeldet (ehemals Markit). Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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