Fundamentale Nachricht
13:41 Uhr, 30.11.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar gibt vor Powell-Rede nach

US-Notenbankchef Jerome Powell wird am Mittwochabend eine Rede zum wirtschaftlichen Ausblick und der Situation auf dem US-Arbeitsmarkt halten, von der am Markt neue Hinweise auf die weitere Zinsentwicklung erhofft werden.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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Der US-Dollar gibt zur Wochenmitte im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Rede des Präsidenten der Federal Reserve Bank (Fed) Jerome Powell auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) nach, bewegt sich aber weiterhin oberhalb seines am 15. November 2022 erreichten Dreimonatstiefs. Dennoch steht der Greenback nach wie vor kurz vor seinem größten Monatsverlust seit Ende 2010.

Powell wird um 19:30 Uhr MEZ in Washington eine Rede zum wirtschaftlichen Ausblick und der Situation auf dem US-Arbeitsmarkt halten, von der am Markt neue Hinweise auf die weitere Zinsentwicklung erhofft werden. Zuletzt hatten am Montag hawkische Kommentare der beiden Fed-Vertreter John Williams (New York Fed) und James Bullard (St. Louis Fed) für Gewinne des US-Dollars gesorgt. Bullard sagte, dass die Straffung der Geldpolitik noch lange nicht abgeschlossen sei.

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed bei ihrem nächsten Zinsentscheid am 14. Dezember 2022 ihren Leitzins nach vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte auf eine Spanne von derzeit 3,75 bis 4,00 Prozent nur noch um einen halben Prozentpunkt anheben wird, aktuell bei 67,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsanhebung um 75 Basispunkte beträgt 32,5 Prozent.

EUR/USD legt bislang bis 1,0381 im Hoch zu. Am Mittwochvormittag ist gemeldet worden, dass sich die Inflation in der Eurozone im November auf 10,0 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt hat – der erste Rückgang seit Juni 2021. Analysten hatten im Konsens mit einer Inflationsrate von 10,4 Prozent gerechnet, nach 10,6 Prozent im Oktober. Obwohl die Inflation damit nach wie vor fünfmal so hoch ist wie von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebt, stimmt die Richtung der Preisentwicklung optimistisch.

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GBP/USD notierte bislang bei 1,2029 im Hoch. Die vom British Retail Consortium (BRC) ermittelten britischen Einzelhandelspreise sind im Oktober um 7,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach plus 6,6 Prozent im September.

USD/JPY fällt mit bislang zutiefst 138,31 weiter in Richtung seines am 28. November 2022 bei 137,49 erreichten Dreimonatstiefs zurück. Die japanische Industrieproduktion ist im Oktober vorläufigen Daten zufolge um 2,6 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 1,5 Prozent, nach zuvor minus 1,7 Prozent.

USD/CHF erreichte bislang 0,9482 im Tief. Das schweizerische KoF-Konjunkturbarometer ist im November überraschend deutlich auf 89,5 Punkte gesunken. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 90,9 Zähler gerechnet, nach 91,9 Punkten im Oktober.

Bevor am Abend die Powell-Rede ansteht, werden aus den USA am Mittwochnachmittag noch der ADP-Report mit der Beschäftigtenzahl (ex Agrar) im Privatsektor sowie die zweite Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal gemeldet. Um 20:00 Uhr MEZ veröffentlicht die Fed ihr Beige Book, eine Art Konjunkturbericht der Fed. Die Details sowie die zahlreichen weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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