FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt wieder Richtung Einjahrestief
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Der US-Dollar gibt nach zwei Erholungstagen in Folge im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) wieder in Richtung seines am vergangenen Freitag erreichten Einjahrestiefs nach. Die über Nacht gemeldeten und überraschend stark ausgefallenen chinesischen Wirtschaftsdaten haben die Risikobereitschaft an den Märkten steigen lassen.
Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 um 4,5 Prozent im Jahresvergleich gewachsen – ein viel besserer Wert als im vierten Quartal 2022 mit plus 2,9 Prozent und auch deutlich mehr als im Konsens mit plus 4,0 Prozent erwartet. Zudem kletterten die Einzelhandelsumsätze im März auf Jahressicht mit plus 10,6 Prozent zweistellig (Konsens plus 7,3 Prozent, nach zuvor plus 3,5 Prozent), was signalisiert, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kräftig von der coronabedingten Wachstumsdelle erholt.
Auch aus den USA hatte es am Montagnachmittag positive Überraschungen gegeben. So kletterte der Empire State Manufacturing Index, der die wirtschaftliche Aktivität im Verarbeitenden Gewerbe im Bundesstaat New York misst, im April mit plus 10,8 Punkten überraschend in positives Terrain. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einer Erholung auf minus 17,7 Zähler gerechnet, nach minus 24,6 Punkten im März.
Die Daten schmälerten die Rezessionssorgen am Markt und verstärkten die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im Mai noch einmal an der Zinsschraube drehen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins am 3. Mai um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent anheben wird, bevor es im Juni dann zu einer Zinspause kommen dürfte, ist laut FedWatch Tool der CME auf 87,1 Prozent gestiegen.
EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Dienstagvormittag von den Verlusten der vergangenen beiden Handelstage. Mit bislang 1,0984 im Hoch bewegt sich das Währungspaar wieder in Richtung seines am 14. April 2023 bei 1,1076 markierten Einjahreshochs. Die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im April überraschend eingetrübt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index sank von 13,0 Punkten im März auf aktuell 4,1 Zähler. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Zuwachs auf 15,3 Punkte gerechnet.
„Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sind weiterhin verunsichert“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach. „Zum einen erwarten die Expertinnen und Experten eine vorsichtigere Kreditvergabepraxis der Banken. Zum anderen belasten die immer noch hohen Inflationsraten und die international restriktive Geldpolitik.“ Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während USD/JPY von seinem knappen Fünfwochenhoch bei 134,71 bislang bis 134,10 zurückfällt, erholt sich GBP/USD im europäischen Handel am Dienstagvormittag von seinem gestern bei 1,2352 markierten Wochentief. Von seinem am vergangenen Freitag bei 1,2547 markierten Zehnmonatshoch ist das Währungspaar mit bislang 1,2443 im Hoch jedoch noch ein gutes Stück entfernt.
Der am Morgen gemeldete britische Arbeitsmarktbericht ist gemischt ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher ist im März unerwartet deutlich um 28.200 gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 10.200 gerechnet, nach einem Rückgang um 18.800 im Februar. Die Arbeitslosenquote legte im Februar im Dreimonatsschnitt auf 3,8 Prozent zu. Erwartet worden war im Konsens eine unveränderte Quote von 3,7 Prozent. Die Durchschnittslöhne erhöhten sich in den drei Monaten per Februar um 5,9 Prozent im Jahresvergleich. Im Konsens war mit einer Steigerung um 5,1 Prozent kalkuliert worden, nach zuvor plus 5,9 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
Aus den USA werden am Dienstagnachmittag u.a. die Baubeginne- und genehmigungen im März gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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