Fundamentale Nachricht
11:36 Uhr, 18.11.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt weiter von 16-Monatshoch zurück

Nach wie vor wird am Markt darauf spekuliert, dass die großen Notenbanken angesichts der erhöhten Inflation ihre Geldpolitik schneller als bislang erwartet straffen könnten. Unterdessen dürfte bei der kleineren Reserve Bank of New Zealand die nächste Zinserhöhung bereits in der kommenden Woche anstehen.

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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem zur Wochenmitte erreichten 16-Monatshoch zurück.

Nach wie vor wird am Markt darauf spekuliert, dass die großen Notenbanken angesichts der erhöhten Inflation ihre Geldpolitik schneller als bislang erwartet straffen könnten. Die Federal Reserve Bank (Fed) wird die Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe erst Mitte 2022 abschließen, sagte der Präsident der Fed in Chicagoer Charles Evans am Mittwoch. Die Fed werde jedoch weiterhin beobachten, ob die rekordhohe Inflation wie von ihm erwartet zurückgehen werde, hieß es weiter.

Diesseits des Atlantiks hat der am Mittwoch gemeldete sprunghafte Anstieg der britischen Verbraucherpreise auf ein Zehnjahreshoch bei 4,2 Prozent im Jahresvergleich die Spekulationen befeuert, dass die Bank of England (BoE) bei ihrer nächsten Zinssitzung im Dezember als erste der großen Notenbanken an der Zinsschraube drehen wird. Tags zuvor waren aus Großbritannien bereits robuste Arbeitsmarktdaten gemeldet worden.

In der Eurozone liegt die Inflation laut Daten vom Mittwoch auf einem 13-Jahreshoch bei 4,1 Prozent im Jahresvergleich. Die Europäische Zentralbank (EZB) müsse bereit sein, die Inflation in der Eurozone einzudämmen, falls sie sich als dauerhafter erweise als prognostiziert, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel.

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Während sich EUR/USD von seinem gestrigen 16-Monatstief bei 1,1263 bislang bis 1,1340 erholt, setzt GBP/USD seinen jüngsten Anstieg auf ein Wochenhoch bei 1,3513 fort. USD/JPY ist von seinem gestrigen Viereinhalbjahreshoch bei 114,97 zurückgefallen, notierte aber am Donnerstagvormittag mit wieder positiver Tendenz im Hoch bei 114,27.

USD/CHF gibt von dem zur Wochenmitte bei 0,9330 markierten knappen Siebenwochenhoch bislang bis 0,9265 im Tief nach. Der im ersten Quartal 2021 eingesetzte Wachstumstrend im sekundären Sektor in der Schweiz hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitrum stieg die Produktion um 7,3 Prozent. Die stärksten Zuwächse gab es in der Industrie. Die Industrieproduktion kletterte im dritten Quartal auf Jahressicht um 8,3 Prozent. In den letzten Monaten zeigte sich aber eine leichte Abschwächung. Das Produktionswachstums hatte im zweiten Quartal auf Jahressicht noch 16,1 Prozent betragen. Bitte lesen Sie auch die ausführlichere USD/CHF-News.

NZD/USD erholt sich weiter von seinem zur Wochenmitte bei 0,6971 erreichten knappen Fünfwochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 0,7051. Der Neuseeland-Dollar profitiert dabei von der gestiegenen Aussicht auf eine Zinsanhebung seitens der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) bei ihrem nächsten Treffen am 24. November 2021. Die Inflationserwartungen von Analysten, Volkswirten und führenden Vertretern der Industrie sind im dritten Quartal 2021 auf Sicht von einem Jahr auf 3,7 Prozent gestiegen – ein Elfjahreshoch. Gleichzeitig rechnen die Experten mit weiter steigenden Leitzinsen. Zum Ende des vierten Quartals wird mit einem Leitzins von 0,75 Prozent kalkuliert. Ende 2022 wird der Leitzins bei 1,50 Prozent erwartet. Die RBNZ hatte im Umfeld einer hohen Inflation und einer niedrigen Arbeitslosenquote im Oktober ihren Leitzins erstmals seit 2014 um 25 Basispunkte auf derzeit 0,50 Prozent angehoben. Bitte beachten Sie auch die umfassendere NZD/USD-News.

Der US-Wirtschaftsdatenkalender am Donnerstagnachmittag ist gut bestückt. Auf der Agenda stehen neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe auch die Frühindikatoren im Oktober und der Philadelphia Fed Index im November. Zudem stehen erneut Reden von Fed-Vertretern an. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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