FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt von 20-Jahres-Hoch zurück
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Der US-Dollar fällt im weiteren Verlauf des europäischen Handels am Donnerstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) auch wegen der Interventionen Japans am Devisenmarkt von seinem im Nachgang des US-Zinsentscheids erreichten frischen 20-Jahres-Hoch zurück.
Die Federal Reserve Bank (Fed) hat ihren Leitzins am Mittwochabend wie von Analysten im Konsens erwartet um 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 3,00 bis 3,25 Prozent angehoben. Dies ist bereits der dritte Zinsschritt in Folge in dieser Größenordnung und der US-Leitzins befindet sich nun auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren.
Zudem kündigte die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der auf einem 40-Jahres-Hoch verharrenden Inflation an. Man gehe davon aus, dass „fortlaufende Anhebungen" des Leitzinses angemessen seien und sei „fest entschlossen, die Inflation wieder auf das Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen", heißt es im Begleitstatement.
Dabei signalisieren die Währungshüter für die Zukunft stärkere Zinserhöhungen als bisher. So wird der Leitzins Ende 2022 im Median nun bei 4,4 Prozent erwartet, nach 3,4 Prozent bei Veröffentlichung der letzten Projektionen im Juni. Ende 2023 wird der Leitzins nun bei 4,6 Prozent gesehen, nach zuvor 3,8 Prozent.
Auch die Wachstumsprognosen wurden angepasst. Für das vierte Quartal 2022 wird nun im Median nur noch ein Wachstum der US-Wirtschaft von 0,2 Prozent erwartet, nach 1,7 Prozent in der letzten Projektion. „Ich weiß nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Rezession ist", sagte US-Fed-Chef Jerome Powell. Für 2023 wurde die Prognose von bisher 1,7 Prozent auf nun 1,2 Prozent gesenkt.
Während sich EUR/USD von seinem frischen 20-Jahres-Tief bei 0,9807 bis bislang 0,9907 im Hoch erholt, legt GBP/USD im Vorfeld des um 13:00 Uhr MESZ anstehenden Zinsentscheids der Bank of England (BoE) von seinem frischen 37-Jahres-Tief bei 1,1211 bis bislang zuhöchst 1,1354. Analysten erwarten im Konsens, dass die BoE ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf dann 2,25 Prozent anheben wird.
USD/JPY fällt am Donnerstag von seinem nach den beiden Zinsentscheiden der Fed und der Bank of Japan (BoJ) erreichten frischen 24-Jahreshoch bei 145,91 deutlich zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 140,68. Die BoJ hält unverändert an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Der Leitzins verblieb unverändert bei minus 0,10 Prozent, während das Renditeziel zehnjähriger Staatsanleihen weiterhin bei null Prozent liegt.
Die Währungshüter wiesen darauf hin, dass die japanische Wirtschaft aufgrund der hohen Rohstoffpreise und des anhaltenden Krieges in der Ukraine voraussichtlich unter Abwärtsdruck stehen werde. Dennoch dürfte sich die Wirtschaft erholen, wenn die Auswirkungen von Corona und die Lieferkettenprobleme nachließen, heißt es im Begleitstatement. Angesichts des rund 20-prozentigen Kursrückgangs des Yen gegenüber dem Dollar in diesem Jahr hat Japan zur Stützung des Yen am Morgen am Devisenmarkt interveniert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.
USD/CHF legt kräftig bis bislang 0,9821 im Hoch zu. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um 0,75 Prozentpunkte auf nun 0,50 Prozent angehoben. „Damit wirkt sie dem erneut gestiegenen Inflationsdruck entgegen und erschwert ein Übergreifen auf bisher von der Teuerung weniger betroffene Waren und Dienstleistungen“, heißt es im Begleitstatement.
„Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, ist die Nationalbank zudem bei Bedarf bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein“, so die SNB. Die Währungshüter erwarten laut aktueller Prognose (bei einem Leitzins bei 0,50 Prozent), dass die Inflation im laufenden Quartal mit 3,4 Prozent ihren Höhepunkt erreichen und ab dem zweiten Quartal 2023 wieder fallen wird. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CHF-News.
USD/NOK hat mit bislang zuhöchst 10,4209 ein frisches Zweijahreshoch markiert. Auch die norwegische Notenbank hat am Morgen an der Zinsschraube gedreht: Die Norges Bank erhöhte ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 2,25 Prozent. Der Leitzins liegt damit nun auf dem höchsten Niveau seit 2011.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Frühindikatoren im August gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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