Fundamentale Nachricht
11:27 Uhr, 06.09.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt Richtung 13-Monats-Tief

Im Fokus liegt zum Wochenschluss der US-Arbeitsmarktbericht für August, der Klarheit über den Umfang der zu erwartenden Leitzinssenkung seitens der Federal Reserve Bank (Fed) am 18. September 2024 schaffen dürfte.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,31647 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Freitagvormittag im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts für August weiter Richtung seines am 27. August 2024 auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) markierten 13-Monats-Tief zurück.

Den Greenback belastet die Aussicht auf sinkende US-Leitzinsen und die zuletzt gestiegene Erwartung am Markt, dass die erste Leitzinssenkung der Federal Reserve Bank (Fed), die voraussichtlich am 18. September 2024 erfolgen wird, einen halben Prozentpunkt betragen wird.

Zu dieser Einschätzung beigetragen haben die zuletzt schwächeren US-Wirtschaftsdaten, insbesondere vom Arbeitsmarkt, dessen Verfassung für die Fed neben der Inflationsentwicklung eine wichtige Rolle für die Zinspolitik spielt.

Am Donnerstag wurde der ADP-Report gemeldet. Demzufolge lag der Beschäftigungszuwachs im US-Privatsektor im August bei 99.000, womit im vergangenen Monat so wenige neue Beschäftigungsverhältnisse hinzugekommen sind, wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Die Konsensschätzung der Analysten von 145.000 wurde deutlich verfehlt und der Vormonatswert auf 111.000 nach unten revidiert.

Zuvor hatten die am Mittwoch veröffentlichten JOLTS-Daten bereits ergeben, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im Juli auf 7,673 Millionen gesunken ist – ebenfalls der niedrigste Wert seit dreieinhalb Jahren. Im Verbund mit weiteren zuletzt schwächeren US-Konjunkturdaten wächst am Markt die Sorge, dass es zu einer harten Landung der US-Wirtschaft kommt.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen am 18. September um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent senken wird, auf aktuell nur noch 57,0 Prozent gesunken, nach 70,0 Prozent vor einer Woche. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte ist derweil auf 43,0 Prozent gestiegen, nach 30,0 Prozent vor einer Woche. Bis Jahresende erscheinen mit derzeit 38,5 Prozent Zinssenkungen im Umfang von insgesamt 100 Basispunkten weiterhin am wahrscheinlichsten, jedoch mittlerweile dicht gefolgt von der Aussicht auf Zinssenkungen um 125 Basispunkte mit 36,7 Prozent.

Weitere Klarheit über den Umfang der zu erwartenden Leitzinssenkung dürfte der am Freitagnachmittag um 14:30 Uhr MESZ anstehende US-Arbeitsmarktbericht für August bringen, der schon seit Tagen seine Schatten voraus wirft.

EUR/USD
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EUR/USD knüpft zum Wochenschluss an seine jüngsten Gewinne an und hat mit bislang 1,1121 im Hoch ein frisches Wochenhoch erreicht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone ist im zweiten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung um 0,2 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen. Die Wirtschaft wuchs damit etwas schwächer als bislang gemeldet und auch als im letzten Quartal (beides plus 0,3 Prozent). Im Jahresvergleich ergibt sich ein unrevidiertes BIP-Wachstum um 0,6 Prozent, nach plus 0,5 Prozent im ersten Quartal.

Die Zahl der Erwerbstätigen im Euroraum erhöhte sich im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal (unrevidiert, nach plus 0,3 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres). Auf Jahressicht ergibt sich wie bereits gemeldet ein Anstieg der Erwerbstätigenzahl um 0,8 Prozent, nach plus 1,0 Prozent im ersten Quartal.

Aus Deutschland wurde am Morgen gemeldet, dass die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im Juli um 2,4 Prozent im Monatsvergleich und damit stärker gesunken ist als erwartet (Konsens minus 0,3 Prozent). Im Juni war ein Anstieg um 1,7 Prozent berichtet worden. Die deutsche Handelsbilanz wies im Juli einen Überschuss in Höhe von 16,8 Milliarden Euro auf (Konsens plus 21,0 Milliarden Euro, nach 20,4 Milliarden Euro im Juni). Der aktuelle Überschuss ist der niedrigste seit November 2022. Die Exporte stiegen im Juli um 1,7 Prozent im Monatsvergleich (erwartet plus 1,2 Prozent, nach minus 3,4 Prozent im Juni). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD fällt im weiteren Handelsverlauf am Freitag von seinem frischen Wochenhoch bei 1,3193 bis bislang 1,3159 im Tief zurück. Der britische Halifax-Hauspreisindex ist im August um 0,3 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet, nach plus 0,9 Prozent im Juli. Auf Jahressicht ergibt sich eine Teuerung um 4,3 Prozent – der stärkste Anstieg seit November 2022 (Konsens plus 4,2 Prozent, nach zuvor plus 2,4 Prozent).

USD/JPY setzt im europäischen Handel am Freitagvormittag seine Talfahrt der vergangenen Tage fort und befindet sich mit bislang 142,05 im Tief aktuell auf dem besten Wege zu seinem am 5. August 2024 bei 141,68 markierten Siebenmonatstief. Der Index der japanischen Frühindikatoren, der die wirtschaftliche Entwicklung auf Sicht von mehrerer Monate voraussagt, ist im Juli auf 109,5 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs auf 109,4 Zähler gerechnet, nach 109,1 Punkten im Juni.

Die Ausgaben privater Haushalte in Japan haben im August um 0,1 Prozent im Jahresvergleich zugelegt. Erwartet worden war im Konsens ein stärkerer Anstieg um 1,2 Prozent, nach einem Rückgang um 1,4 Prozent im Juli. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Daten-Highlight aus den USA ist am Freitagnachmittag der o.g. US-Arbeitsmarktbericht für August mit der Zahl der neu geschaffenen Stellen, der Arbeitslosenquote und den durchschnittlichen Stundenlöhnen. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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