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12:49 Uhr, 06.11.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf Zweimonatstief

Nach wie vor steht das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen nicht fest. Die Federal Reserve Bank (Fed) hat ihre Geldpolitik wie erwartet unverändert belassen. Fed-Chef Jerome Powell wies darauf hin, dass weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen könnte und mahnte neue staatliche Hilfen an.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,31299 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitag angesichts der Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen und der drohenden wochenlangen Hängepartie seine Verluste der vergangenen Tage auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) aus und hat jüngst ein Zweimonatstief erreicht.

Nach wie vor steht das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen nicht fest. Obwohl der demokratische Herausforderer von US-Präsident Donald Trump, Joe Biden, weiterhin in Führung liegt, sind noch nicht in allen US-Bundesstaaten die Stimmen ausgezählt, und es besteht nach wie vor für beide Kandidaten die theoretische Möglichkeit, den Sieg davonzutragen. Zudem hat Trump in mehreren Bundesstaaten Klage eingereicht und versucht die Auszählung der Briefwahlstimmen zu stoppen oder in Staaten, in den sich die beiden Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, eine Neuauszählung der Stimmen beantragt. Zudem wittert Trump Wahlbetrug: „Wenn Sie die legal abgegebenen Stimmen zählen, gewinne ich leicht. Wenn Sie die illegalen Stimmen zählen, könnten sie versuchen, uns die Wahl zu stehlen", twitterte Trump.

Bis zu einem endgültigen Wahlergebnis dürfte also noch einige Zeit vergehen, was Unsicherheit an den Märkten schafft. Hinzu kommt, dass sich ein potenzieller Präsident Biden voraussichtlich mit einer Mehrheit der Republikaner im US-Senat konfrontiert sehen würde, die es Biden schwer machen dürfte, neue umfangreiche Corona-Hilfsmaßnahmen auf den Weg zu bringen.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Donnerstagabend ihre Geldpolitik wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert belassen. Der Leitzins verblieb in einer Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent und die milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur gehen wie gewohnt weiter. US-Notenbankpräsident Jerome Powell wies darauf hin, dass man im Bedarfsfall weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen könne und mahnte erneut weitere staatliche Hilfen an. Die Corona-Pandemie stelle trotz der jüngsten konjunkturellen Erholung in Amerika weiterhin ein erhebliches Risiko dar, hieß es. Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen in den USA erreichte gestern mit rund 120.000 Fällen einen neuen Tagesrekord.

EUR/USD setzt seine jüngste Rallye fort, hat mit bislang 1,1878 in der Spitze den Widerstand am Hoch vom 21. Oktober 2020 bei 1,1881 jedoch noch nicht überwunden. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Deutschlands ist im September um 1,6 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Zuwachs um 2,6 Prozent gerechnet, nach plus 0,5 Prozent im August. Bitte lesen Sie auch die umfassendere EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt vom Zweiwochenhoch bei 1,3157 bislang bis 1,3099 im Tief zurück. Der britische Halifax-Hauspreisindex ist im Oktober um 0,3 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 1,0 Prozent gerechnet, nach plus 1,6 Prozent im September.

USD/JPY setzt seine Talfahrt der vergangenen Tage und fort und hat mit bislang zutiefst 103,16 ein frisches Siebeneinhalbmonatstief erreicht. Die Ausgaben privater Haushalte in Japan sind im Oktober um 10,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 10,5 Prozent gerechnet, nach minus 6,9 Prozent im September. Die Durchschnittseinkommen sind im September auf Jahressicht um 0,9 Prozent gesunken. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 1,1 Prozent, nach minus 1,3 Prozent zuvor. Bitte beachten Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.

Aus den USA steht am Freitagnachmittag mit der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Oktober ein datenseitiges Highlight auf dem Programm. Analysten rechnen im Konsens mit 600.000 neu geschaffenen Stellen und einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 7,6 Prozent. Weitere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender. Aufmerksamkeit gilt weiterhin auch Ereignissen im Nachgang der US-Wahlen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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