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11:48 Uhr, 28.07.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf Dreiwochentief

Die US-Notenbank hat am Mittwochabend ihren Leitzins um weitere 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Dies ist die zweite Erhöhung in dieser ungewöhnlichen Größenordnung in Folge.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,21478 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar ist im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) auf ein Dreiwochentief gefallen.

Die US-Notenbank hat am Mittwochabend ihren Leitzins um weitere 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Dies ist die zweite Erhöhung in dieser ungewöhnlichen Größenordnung in Folge, nachdem es zuvor seit 1994 maximal Anhebungen um einen halben Prozentpunkt gegeben hatte. Die Entscheidung fiel einstimmig und war von Analysten im Konsens so erwartet worden.

Im Begleitstatement wies die Fed darauf hin, dass die konjunkturelle Dynamik nachgelassen habe, der Arbeitsmarkt aber weiterhin robust sei, während die Inflation nach wie vor viel zu hoch sei. Man sei fest entschlossen, die Inflation wieder auf das Ziel von zwei Prozent zu senken, betonte Fed-Chef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz. Ein weiterer ungewöhnlich großer Zinsschritt sei beim nächsten Zinsentscheid im September möglich, diese Entscheidung hänge aber von den Wirtschaftsdaten bis dahin ab, so Powell.

„Vor dem Hintergrund der anhaltenden Stimmungseintrübung und der Tatsache, dass in diesem Jahr die Zinsen bereits um insgesamt 2,25 Prozentpunkte angehoben wurden, könnte sich der Zinspfad in den kommenden Monaten abflachen. Marktseitig werden rund 100 Basispunkte auf den bis Jahresende verbleibenden drei FOMC-Sitzungen erwartet“, schreiben die Analysten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg im aktuellen „Tagesausblick“.

In den Fokus rücken nun die heute anstehenden Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal. Analysten erwarten im Konsens, dass die US-Wirtschaft nach minus 1,6 Prozent im ersten Quartal in den drei Monaten bis Ende Juni annualisiert um 0,5 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen ist, sodass sich die US-Wirtschaft technisch gesehen derzeit nicht in einer Rezession befindet.

EUR/USD hat im Nachgang des US-Zinsentscheids bis 1,0234 zugelegt, fällt aber im europäischen Handel am Donnerstagvormittag bislang bis 1,0179 im Tief zurück. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Juli stärker eingetrübt als erwartet. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) sank den zweiten Monat in Folge auf nun 99,0 Punkte – der niedrigste Wert seit Februar 2021. Analysten hatten im Konsens lediglich einen Rückgang auf 102,0 Zähler erwartet, nach 104,0 Punkten im Juni.

Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone ging im Juli weiter auf minus 27,0 Zähler zurück. Dies ist der schwächste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1985. Im Juni hatte der Index bei minus 23,8 Punkten notiert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD von seinem Vierwochenhoch bei 1,2192 bislang bis 1,2141 im Tief zurückfällt, gibt USD/JPY bislang bis auf ein Dreiwochentief bei 135,10 nach.

AUD/USD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag weiter von seinem am 14. Juli 2022 bei 0,6680 erreichten Zweijahrestief. Mit bislang 0,7014 im Hoch hat das Währungspaar ein frisches Sechswochenhoch markiert.

Die über Nacht gemeldeten australischen Wirtschaftsdaten sind schwächer ausgefallen als erwartet. Die Einzelhandelsumsätze sind im Mai um lediglich 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet, nach plus 0,9 Prozent im April. Die Importpreise erhöhten sich im zweiten Quartal um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Erwartet worden war im Konsens ein Anstieg um 4,5 Prozent, nach plus 5,1 Prozent im Vorquartal. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie das o.g. BIP im zweiten Quartal gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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