FX-Mittagsbericht: US-Dollar erklimmt frisches 20-Jahres-Hoch
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Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Mittwoch auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seinen jüngsten Anstieg auf ein frisches 20-Jahres-Hoch fort. Unterstützung erhält der Greenback nach wie vor von der Aussicht auf weiter steigende US-Zinsen.
Thomas Barkin, Präsident der Federal Reserve Bank (Fed) in Richmond, sagte am Dienstag gegenüber der „Financial Times“, die Fed müsse die Zinssätze auf ein Niveau anheben, das die Wirtschaftstätigkeit bremse, und dieses so lange beibehalten, bis die Entscheidungsträger „überzeugt" seien, dass die Inflation nachlasse.
Zudem wurde am Dienstagnachmittag ein überraschender Anstieg des ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im August gemeldet. Der Index legte von 56,7 Punkten im Juli auf aktuell 56,9 Zähler zu. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang auf 55,0 Punkte gerechnet.
Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung um 75 Basispunkte bei dem nächsten US-Zinsentscheid am 21. September 2022 derzeit bei 72,0 Prozent. Aktuell liegt der Zinssatz in einer Spanne zwischen 2,25 und 2,50 Prozent.
EUR/USD gibt zur Wochenmitte erneut nach, hat mit bislang 0,9875 im Tief sein gestern bei 0,9864 markiertes, frisches 20-Jahres-Tief jedoch noch nicht wieder erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte am Donnerstag angesichts der sich dem zweistelligen Bereich nähernden Inflation ebenfalls an der Zinsschraube drehen. Analysten rechnen im Konsens mittlerweile mit einer Zinsanhebung um 75 Basispunkte auf dann 1,25 Prozent.
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung um 0,8 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen. Bereits gemeldet worden war ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,6 Prozent, nach plus 0,7 Prozent im ersten Quartal. Der Anstieg der Erwerbstätigenzahl im Euroraum im zweiten Quartal wurde von plus 0,3 Prozent auf plus 0,4 Prozent im Quartalsvergleich nach oben revidiert. Im ersten Quartal war ein Plus von 0,7 Prozent gemeldet worden.
Bereits am Morgen war bekannt gegeben worden, dass sich die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe Deutschlands im Juli mit einem Rückgang um 0,3 Prozent im Monatsvergleich besser entwickelt hat, als im Konsens mit minus 0,5 Prozent erwartet. Im Juni war ein Zuwachs um 0,8 Prozent verzeichnet worden.
GBP/USD hat mit bislang zutiefst 1,1440 ein frisches Zweieinhalbjahrestief erreicht. Der britische Halifax-Hauspreisindex ist im August um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, nach minus 0,1 Prozent im Juli. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell eine Teuerung um 11,5 Prozent, nach plus 11,8 Prozent im Vormonat.
Die Bank of England (BoE) rechnet damit, dass die britische Wirtschaft Ende dieses Jahres in eine längere Rezession rutschen wird, da die Bürger mit einer Lebenshaltungskostenkrise zu kämpfen haben. Die neue britische Premierministerin Liz Truss versprach angesichts der steigenden Energiekosten ein umfangreiches Unterstützungspaket von bis zu 200 Milliarden Pfund.
USD/JPY hat mit bislang 144,81 in der Spitze ein frisches 24-Jahres-Hoch erklommen. Der Yen hat in diesem Jahr bereits rund 25 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren, was die japanische Regierung auf den Plan gerufen hat. Mit der Äußerung, dass die Regierung die notwendigen Schritte ergreifen werde, wenn sich die „schnellen, einseitigen" Bewegungen auf den Devisenmärkten fortsetzen würden, warnte Kabinettschef Hirokazu Matsuno bei einer Pressekonferenz am Mittwoch vor Interventionen.
Der Index der japanischen Frühindikatoren ist im Juli auf 99,6 Punkte gefallen – der niedrigste Wert seit Februar 2021. Analysten hatten im Konsens mit einem geringeren Rückgang auf 100,2 Zähler gerechnet, nach 100,6 Punkten im Juni.
Aus den USA wird am Mittwochnachmittag u.a. der Handelsbilanzsaldo im Juli gemeldet. Am Abend steht die Veröffentlichung des „Beige Book“, eine Art Konjunkturbericht der Fed, an. Aufmerksamkeit gilt auch dem Zinsentscheid der Bank of Canada (BoC). Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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