Fundamentale Nachricht
11:52 Uhr, 16.07.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Fünfwochentief

EUR/USD fällt am Donnerstagvormittag von seinem gestern bei 1,1452 erreichten Viermonatshoch bis bislang 1,1384 im Tief zurück. Aufmerksamkeit gilt im weiteren Handelsverlauf dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB).

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,13916 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,25330 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) im Umfeld von Verlusten an den internationalen Aktienmärkten von seinem zur Wochenmitte erreichten Fünfwochentief.

Unterstützung bekommt der als „sicherer Hafen“ geltende Greenback von der stetig weiter steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen. Daten der John Hopkins University zufolge sind mittlerweile weltweit mehr als 13,5 Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt. Knapp 600.000 Menschen starben.

Während zahlreiche Länder ihre Lockerungen der gegen die Verbreitung des Virus ergriffenen Maßnahmen zurückgefahren haben, hatte zur Wochenmitte die Ankündigung des US-Biotechunternehmens Moderna, dass erste Tests mit einem Impfstoffkandidaten erfolgreich verlaufen seien, für einen Anstieg der Risikobereitschaft gesorgt. Laut Moderna haben alle 45 Testpersonen Antikörper gegen Covid-19 gebildet. Der führende US-Virologe Anthony Fauci äußerte sich zuversichtlich, dass Ende des Jahres ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte. Auch Russland meldete positive Testergebnisse eines Impfstoffkandidaten.

Im Streit um die Autonomie Hongkongs hat US-Präsident Donald Trump gestern ein Sanktionsgesetz gegen China unterzeichnet. Das Gesetz gebe der Regierung wirksame neue Werkzeuge, um gegen Personen und Institutionen vorzugehen, „die Hongkongs Freiheit auslöschen", sagte Trump. Zudem wurde Hongkong sein Sonderstatus aberkannt. Darüber hinaus soll es aber laut Trump keine weiteren Sanktionen geben.

Die über Nacht aus China gemeldeten Wirtschaftsdaten fanden wenig Beachtung. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal überraschend deutlich um 3,2 Prozent im Jahresvergleich (Konsens plus 2,2 Prozent, nach minus 6,8 Prozent). Die Industrieproduktion legte im Juni auf Jahressicht wie erwartet um 4,8 Prozent zu, nach zuvor plus 4,4 Prozent.

EUR/USD fällt von seinem gestern bei 1,1452 erreichten Viermonatshoch bis bislang 1,1384 im Tief zurück. Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone ist im Mai saisonbereinigt auf 8,0 Milliarden Euro gestiegen. Analysten hatten im Konsens einen Aktivsaldo von 5,0 Milliarden Euro erwartet, nach einem Plus von 1,2 Milliarden Euro im April.

Aufmerksamkeit gilt im weiteren Handelsverlauf dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Marktbeobachter erwarten nach der Aufstockung der Anleihekäufe auf der letzten EZB-Sitzung diesmal keine weiteren tiefgreifenden Maßnahmen. Der Zinsentscheid steht um 13:45 Uhr MESZ an. Die Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde beginnt um 14:30 Uhr MESZ.

EUR/USD
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GBP/USD gibt bislang bis 1,2525 im Tief nach. Der am Vormittag gemeldete britische Arbeitsmarktbericht hat positiv überrascht. Während die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher im Juni unerwartet um 28.100 zurückging (Konsens plus 250.000, nach plus 528.900), stagnierte die Arbeitslosenquote im Mai (im Dreimonatsschnitt) bei 3,9 Prozent. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg auf 4,1 Prozent gerechnet. Der Durchschnittverdienst sank in den drei Monaten per Mai um 0,3 Prozent im Jahresvergleich. Erwartet worden war hier ein Rückgang um 0,4 Prozent, nach einem Anstieg um 1,0 Prozent zuvor. Bitte lesen Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

Während USD/JPY bislang bis 107,09 im Hoch zulegt, fällt AUD/USD von seinem gestern bei 0,7038 erreichten Fünfwochenhoch zurück. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 0,6973 gehandelt. Der über Nacht aus Australien gemeldete Arbeitsmarktbericht für Juni ist gemischt ausgefallen. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg mit 210.800 stärker als im Konsens mit 100.000 erwartet. Im Mai war ein Rückgang um 264.100 gemeldet worden. Die Arbeitslosenquote stieg auf 7,4 Prozent. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Plus auf 7,2 Prozent gerechnet, nach einer Quote von 7,1 Prozent im Mai. Die Inflationserwartungen der australischen Verbraucher auf Sicht von zwölf Monaten gingen laut Juni-Umfrage von zuvor 3,3 Prozent auf aktuell 3,2 Prozent zurück. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Der US-Wirtschaftsdatenkalender am Donnerstagnachmittag ist prall gefüllt. Gemeldet werden u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia Fed Index im Juli und die Einzelhandelsumsätze im Juni. Zudem stehen Reden mehrerer Fed-Vertreter auf dem Programm. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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