Fundamentale Nachricht
11:46 Uhr, 10.03.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich in Riesenschritten

Nachdem EUR/USD zu Wochenbeginn nach einer zweiwöchigen Rallye bei 1,1495 ein 13-Monatshoch erreicht hat, kam am Dienstag die Kehrtwende und das Währungspaar notierte bislang bei 1,1331 im Tief. USD/JPY kletterte vom gestrigen Dreijahrestief bei 101,17 bislang bis 105,01.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,13368 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,30431 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Dienstagvormittag im Umfeld sich gleichfalls weltweit erholender Aktienmärkte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) deutlich von seinem zu Wochenbeginn erreichten knappen Anderthalbjahrestief.

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat in der vergangenen Woche außerplanmäßig ihre Leitzinsen um 50 Basispunkte gesenkt hat, um die wirtschaftlichen Folgen des weltweiten Coronavirus-Ausbruchs auf die US-Wirtschaft abzumildern und Analysten gehen von weiteren Zinssenkungen aus. Die Experten von Goldman Sachs rechnen mit weiteren Zinsschritten um minus 0,50 Prozentpunkte bei den US-Notenbanksitzungen am 18. März und 29. April auf eine Spanne von dann 0,00 bis 0,25 Prozent – ein Niveau, das zuletzt 2015 bestand.

In dieser Woche richten sich die Augen jedoch zunächst auf die Europäische Zentralbank (EZB). Anders als die Fed hat die EZB weniger Spielraum für Zinssenkungen. Analysten erwarten im Konsens, dass die EZB ihren Einlagenzins am Donnerstag um zehn Basispunkte auf dann minus 0,6 Prozent reduziert. „Zudem könnte es gezielte Langfristtender geben, mit denen Geschäftsbanken klein- und mittelständische Unternehmen günstige Kredite verschaffen können“, schreibt Helaba-Analyst Ulrich Wortberg im „Tagesausblick Devisen“.

Nachdem EUR/USD zu Wochenbeginn nach einer zweiwöchigen Rallye bei 1,1495 ein 13-Monatshoch erreicht hat, hat das Währungspaar am Dienstag eine Kehrtwende vollzogen und notierte bislang bei 1,1331 im Tief. Die am Dienstagvormittag aus der Eurozone gemeldeten Daten sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung wie erwartet um 0,1 Prozent im Quartalsvergleich, nach plus 0,2 Prozent im Vorquartal. Die Erwerbstätigenzahl erhöhte sich im vierten Quartal wie erwartet und wie zuvor auch sequenziell um 0,3 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt von seinem am Montag bei 1,3200 erreichten Fünfwochenhoch zurück. Im Tief wurde „Cable“ bislang bei 1,3014 gehandelt. Das Pfund profitiert von der Aussicht darauf, dass die britische Regierung wie auch andere Länder Maßnahmen ergreifen wird, um die Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs auf die britische Wirtschaft zu mildern.

Auch die Bank of England (BoE) dürfte Analysten zufolge die Wirtschaft mit Zinssenkungen stützen. So rechnen die Analysten von Goldman Sachs mit einer Zinssenkung im April um 50 Basispunkte, während die Experten der UBS mit einem moderateren Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte kalkulieren. Die über Nacht gemeldeten BRC-Einzelhandelsumsätze sind im Februar um 0,4 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Im Januar war auf dieser Basis ein unveränderter Wert gemeldet worden. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

Auch gegenüber dem Yen erholt sich der US-Dollar in Riesenschritten. Vom gestrigen Dreijahrestief bei 101,17 kletterte USD/JPY bislang bis 105,01 im Hoch.

US-Wirtschaftsdaten stehen am Dienstagnachmittag lediglich aus der zweiten Reihe, wie die wöchentlichen Redbook-Einzelhandelsumsätze, an. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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