Fundamentale Nachricht
11:18 Uhr, 22.05.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar entfernt sich von Siebenwochenhoch

Im Fokus liegen nach wie vor die Verhandlungen über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze und die US-Geldpolitik. Fed-Chef Jerome Powell sieht einen möglichen Einfluss der Turbulenzen im Bankensektor auf die Zinsentscheidungen.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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Der US-Dollar hat sich zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) ein wenig von seinen kräftigen Freitagsverlusten nach den zinspessimistischen Kommentaren von US-Notenbankchef Jerome Powell erholt, befindet sich aber auf Tagessicht mittlerweile wieder im Minus und entfernt sich damit weiter von seinem am Donnerstag/Freitag markierten Siebenwochenhoch.

Im Fokus liegt nach wie vor die notwendige Anhebung der US-Schuldenobergrenze, um einen Zahlungsausfall zu verhindern. US-Präsident Joe Biden und der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, werden im Laufe des Tages ihre diesbezüglichen Gespräche fortsetzen, nachdem die Verhandlungen in der vergangenen Woche zu keiner Einigung geführt hatten. „Meine Position hat sich nicht verändert", sagte McCarthy. Die Regierung könne nicht „weiter Geld ausgeben, das wir nicht haben".

Das zweite wichtige Thema ist weiterhin die US-Geldpolitik. Nachdem sich in der letzten Woche mehrere Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) hawkisch geäußert hatten und sich zur Bekämpfung der hohen Inflation für weitere Zinsanhebungen ausgesprochen hatten, sieht Fed-Chef Jerome Powell einen möglichen Einfluss der Turbulenzen im Bankensektor auf die Zinsentscheidungen. Der Stress im Bankensystem könnte bedeuten, dass die Fed die Zinsen nicht so stark erhöhen müsste, um die Wirtschaft zu bremsen, sagte Powell am Freitag.

Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 14. Juni 2023 an. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins nach zehn Zinsanhebungen in Folge unverändert in einer Spanne zwischen 5,00 und 5,25 Prozent belässt, aktuell bei 86,7 Prozent.

In dieser Woche stehen weitere Reden von Fed-Vertretern auf dem Programm. Zudem wird das Protokoll der letzten Fed-Sitzung im Mai veröffentlicht. Ebenfalls auf der Agenda stehen in dieser Woche wichtige Daten zum Verarbeitenden US-Gewerbe, die einen Hinweis auf die Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft geben werden, deren Wachstum sich angesichts steigender Zinsen und hoher Inflation verlangsamt.

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Während sich EUR/USD mit bislang 1,0831 im Hoch weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 1,0758 erreichten Siebeneinhalbwochentief erholt, ist GBP/USD schwächer in die neue Handelswoche gestartet und fällt wieder in Richtung seines am vergangenen Donnerstag bei 1,2390 markierten, knappen Vierwochentiefs zurück. Im Tief erreichten die Notierungen am Montagsvormittag bislang 1,2412. Die britischen Immobilienpreise sind im Mai laut dem Rightmove-Hauspreisindex um 1,8 Prozent gestiegen, nach plus 0,2 Prozent im April. Bitte lesen Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.

USD/JPY knüpft mit bislang 137,49 im Tief an seine kräftigen Freitagsverluste an, nachdem das Währungspaar zuvor am vergangenen Donnerstag bei 138,75 ein Fünfeinhalbmonatshoch markiert hat. Die über Nacht aus Japan gemeldeten Maschinenaufträge sind im März um 3,9 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,7 Prozent gerechnet, nach minus 4,5 Prozent im Februar. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 3,5 Prozent (Konsens plus 1,4 Prozent, nach plus 9,8 Prozent). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA stehen am Montagnachmittag keine Wirtschaftsdaten an. Aufmerksamkeit gilt aber den Reden der Fed-Vertreter Thomas Barkin, Raphael Bostic und Mary Daly. Andere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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