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11:24 Uhr, 09.10.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar als „sicherer Hafen“ gefragt

Der US-Dollar legt zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis zu. Der Greenback ist aufgrund des Kriegs im Nahen Osten als „sicherer Hafen“ gefragt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,05447 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,21870 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar erholt sich zu Beginn der neuen Handelswoche auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem Kursrücksetzer der vergangenen Handelstage, nachdem der Greenback am 3. Oktober 2023 ein Zehnmonatshoch erreicht hat.

Der US-Dollar ist aufgrund des am Samstag begonnenen Kriegs im Nahen Osten zwischen der palästinensischen Hamas und Israel als „sicherer Hafen“ gefragt, während der israelische Schekel unter Druck steht. Die USA verlegten einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer.

Am Freitagnachmittag hatte der US-Dollar in einer ersten Reaktion auf die starken US-Arbeitsmarktdaten für September bereits Boden gutgemacht, diese aber im weiteren Handelsverlauf zum Wochenschluss wieder abgegeben. Das US-Arbeitsministerium hatte bekanntgegeben, dass im September 366.000 neue Stellen geschaffen wurden – so viele wie seit Januar nicht mehr. Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 170.000 gerechnet, nach 227.000 im August. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,8 Prozent. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang auf 3,7 Prozent.

Die starken Arbeitsmarktdaten könnten die Federal Reserve Bank (Fed) darin bestärken, ihre Leitzinsen in diesem Jahr noch einmal um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,50 bis 5,75 Prozent anzuheben und diese 2024 auch länger auf hohem Niveau zu belassen.

Dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin angespannt ist, dürften die in dieser Woche anstehenden US-Verbraucherpreisdaten noch stärker in den Fokus rücken. Im August war gemeldet worden, dass sich die US-Verbraucherpreisinflation dank höherer Kraftstoff- und Lebensmittelpreise wieder auf 3,7 Prozent im Jahresvergleich beschleunigt hat. Für September kalkulieren Analysten im Konsens einen leichten Rückgang der Inflationsrate auf 3,6 Prozent. Im Monatsvergleich wird eine Teuerung um 0,3 Prozent erwartet, nach plus 0,6 Prozent im August – der stärkste Anstieg seit 14 Monaten.

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EUR/USD fällt zu Wochenbeginn von seinem am vergangenen Freitag markierten Wochenhoch bei 1,0600 bis bislang 1,0518 im Tief zurück. Aus Deutschland wurde am Montagmorgen gemeldet, dass die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im August um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken ist. Dies ist der bislang fünfte Rückgang in diesem Jahr. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet, nach minus 0,6 Prozent im Juli.

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Oktober laut Sentix-Konjunkturindikator weiter leicht eingetrübt. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Indikator fiel auf minus 21,9 Punkte. Analysten hatten im Konsens mit einer deutlicheren Eintrübung auf minus 24,0 Zähler gerechnet, nach minus 21,5 Punkten im September.

„Die Weltwirtschaft befindet sich auch am Beginn des Herbstes auf der Nordhalbkugel in einer schwierigen Situation", kommentierte Sentix das Ergebnis. In der Eurozone und besonders in Deutschland sei die aktuelle Lage schwach. Rezessive Tendenzen blieben damit bestehen, hieß es weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während GBP/USD bislang bei 1,2162 im Tief gehandelt wurde, fällt USD/JPY von seinem Freitagsschlusskurs bei 149,32 bislang bis 148,97 im Tief zurück, da auch der Yen von einer gewissen Krisennachfrage profitiert.

USD/NOK ist zunächst mit 10,95386 im Hoch fester in die neue Handelswoche gestartet, konnte die Gewinne aber nicht halten und notiert auf Tagessicht nun im Minus. Das norwegische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im August um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken, nach einem Anstieg um 0,3 Prozent im Juli. Das BIP auf dem norwegischen Festland sank im Berichtszeitraum ebenfalls um 0,2 Prozent. Analysten hatten hier im Konsens mit einem unveränderten Wert gerechnet, nach plus 0,2 Prozent im Juli. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/NOK-News.

Aus den USA wird am Montagnachmittag lediglich der Conference Board Employment Trends Index für September gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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