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14:56 Uhr, 29.09.2016

FX Mittagsbericht: US-BIP-Zahlen lassen den Devisenmarkt kalt

Auf die aktuell veröffentlichten US-BIP-Daten zum zweiten Quartal reagiert der Markt gelassen. Da der Zeitpunkt für eine nächste mögliche Zinsanhebung in den USA noch weit weg liege, sorgten die Daten lediglich für ein Zucken am Devisenmarkt, urteilte die National-Bank.

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Der Euro kann am Donnerstag die Marke von 1,12 zum US-Dollar behaupten. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1215 Dollar und nimmt damit das Niveau vom Vortag ein.

Heute ist Wachstumstag: Die aktuell veröffentlichten US-BIP-Zahlen zum zweiten Quartal werden am Devisenmarkt kaum beachtet. Da der Zeitpunkt für eine nächste mögliche Zinsanhebung in den USA noch weit weg liege, sorgten die Daten lediglich für ein Zucken am Devisenmarkt, urteilte die National-Bank. Die US-Wirtschaft ist im Sommer laut der dritten und finalen Schätzung um aufs Jahr hochgerechnet 1,4 Prozent gewachsen, während Ökonomen ein Plus von 1,3 Prozent erwartet hatten. Im Vorquartal betrug die Zuwachsrate annualisiert 1,1 Prozent. Der für die US-Wirtschaft wichtige private Konsum konnte um 3,3 Prozent zulegen und damit deutlich geringer als im ersten Quartal des Jahres.

Das am Donnerstag in Berlin vorgelegte Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute bescheinigt der Deutschen Wirtschaft einen weiteren Aufschwung — gestützt von einer stabilen Beschäftigungslage und kräftigem Konsum. 2017 werde die Wirtschaftsleistung um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent zulegen, heißt es in der Prognose. Für das laufende Jahr wurde die Schätzung auf 1,9 Prozent angehoben. Es gab aber auch Kritik: „Die Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre war in erster Linie auf Umverteilung ausgerichtet. Zukunftsorientierte Maßnahmen wurden vernachlässigt, sind aber dringend erforderlich, steht Deutschland doch vor den besonderen Herausforderungen der Alterung der Bevölkerung und der hohen Zuwanderung“, so die Ökonomen. Es gebe erhebliche Defizite in der Infrastruktur, Bildung und Forschung. Zudem sei die Abgabenbelastung der Arbeitnehmer zu hoch. Und die Rentensysteme müssten demographisch wetterfester gemacht werden.

Nachdem die OPEC die erste Produktionskürzung seit acht Jahren beschlossen hatte, waren am Devisenmarkt Währungen von Ländern mit starker Ölproduktion zunächst gefragt. Die Norwegische Krone etwa legte zum US-Dollar deutlich zu — USD/NOK notierte am Morgen bei 8,0222. Die Ölpreise waren auf die Meldung hin nach oben ausgebrochen, mittlerweile hat sich der Effekt aber abgenutzt, die Notierungen kamen zurück. Analog verloren auch die „Ölwährungen". Aktuell notiert die Norwegische Krone zum US-Dollar bei 8,06.

Der australische Dollar konnte seit dem Wochenanfang seinen Erholungskurs der letzten Wochen fortsetzen. Noch kurz vor dem TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Clinton und Trump in der Nacht zum vergangen Dienstag musste der Aussie einige seiner Gewinne abgeben. „Die Unsicherheit über den Sieger des Duells löste einen Rückgang der Risikobereitschaft am Devisenmarkt aus, was zumeist die „Risiko"- Währungen, wie etwa den Aussie belastet haben“, erklärte die National-Bank. Mit dem guten Auftritt der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton nahm die Risikoaversion ab und der australische Dollar konnte sich wieder erholen und zeitweise sogar noch deutlich zulegen auf Kurse um 1,4550. Aktuell notiert er zum Euro bei 1,4623.

Zum japanischen Yen steigt der Euro fast ein Prozent auf 114,01. Der schwache Yen wurde am Markt vor allem mit der positiven Börsenreaktion auf die OPEC-Entscheidung begründet. Save-Haven-Anlagen, zu den neben dem Schweizer Franken besonders auch der japanische Yen gehört, sind in diesem Umfeld weniger nachgefragt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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