FX-Mittagsbericht: EZB-Entscheid im Fokus
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Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem gestrigen Kursrücksetzer nach Erreichen eines frischen 20-Jahres-Hochs.
Im Fokus liegt heute der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB), die mit einer sich dem zweistelligen Prozentbereich nähernden Inflation und einem gegenüber dem US-Dollar nahe eines 20-Jahres-Tiefs notierenden Euro zu kämpfen hat. Analysten erwarten im Konsens mittlerweile eine Zinsanhebung von derzeit 0,50 Prozent um 75 Basispunkte auf dann 1,25 Prozent.
„Die Entscheidung des EZB-Rates und die anschließende Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Lagarde werden mit großer Spannung erwartet. Marktteilnehmer haben den vieldiskutierten Zinsschritt um 75 Basispunkte nicht vollständig eskomptiert. Jüngste EZB-Kommentare von Vertretern vor allem aus der Peripherie haben Zweifel an der Entschlossenheit der Zentralbanker erhöht.
Dass die EZB aber, wie nach der letzten Zinssitzung angedeutet, nur einen kleinen Schritt machen wird, erscheint angesichts der hohen Kaufkraftverluste nicht wahrscheinlich. Mithin könnte der Kompromiss in der Mitte liegen, was auf 50 Basispunkte hinauslaufen würde“, schreiben die Analysten der Helaba im heutigen „Tagesausblick“.
Aufmerksamkeit gilt im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag auch Kommentaren von US-Notenbankchef Jerome Powell, der an vom Cato-Institut veranstalteten Diskussionsrunde teilnehmen wird. Die Finanzexperten von Goldman Sachs rechnen für den Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) am 21. September 2022 nun mit einer Zinsanhebung um 75 Basispunkte auf eine Spanne von dann 3,00 bis 3,25 Prozent (zuvor: plus 50 Basispunkte). Auch für das Novembertreffen der Fed hat die Investmentbank ihre Erwartungen von zuvor plus 25 Basispunkte auf nun plus 50 Basispunkte angehoben.
EUR/USD gibt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag im Vorfeld des Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Vom Hoch bei 1,0015 fällt das Währungspaar bislang bis 0,9976 im Tief zurück. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD fällt nach einer zwischenzeitlichen Erholung heute wieder in Richtung seines zur Wochenmitte bei 1,1404 erreichten 37-Jahres-Tiefs zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,1477. Der britische RICS-Hauspreissaldo ist im August auf 53 Prozent gesunken. Dies bedeutet, dass im Berichtszeitraum nur noch etwas mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer steigende Hauspreise beobachtet hat. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 60 Prozent gerechnet, nach 63 Prozent im Juli.
USD/JPY notiert weiterhin in der Nähe seines zur Wochenmitte bei 144,99 erreichten, frischen 24-Jahres-Hochs. Die Tendenz ist positiv und das Währungspaar notierte heute bislang bei 144,56 im Hoch. Die über Nacht aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet. Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal laut endgültiger Veröffentlichung um 0,9 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, nachdem zunächst ein BIP-Zuwachs um 0,7 Prozent gemeldet worden war. Im ersten Quartal war die japanische Wirtschaft sequenziell um 0,1 Prozent gewachsen.
Das japanische Economy Watchers Sentiment ist im August auf 45,5 Punkte gestiegen und hat damit stärker zugelegt als von Analysten im Konsens mit einem Anstieg auf 45,0 Zähler erwartet. Im Juli hatte das Stimmungsbarometer bei 43,8 Punkten notiert. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Highlight ist am Donnerstagnachmittag der o.g. EZB-Zinsentscheid um 14:15 Uhr MESZ und die um 14:45 Uhr MESZ beginnende EZB-Pressekonferenz. Aus den USA werden u.a. die wöchentlichen Erstanträge gemeldet. Aufmerksamkeit gilt auch Kommentaren von US-Notenbankchef Jerome Powell bei der o.g. Diskussionsrunde. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.
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