FX Mittagsbericht: Euro unbewegt, Pfund stabilisiert sich, türkische Lira im Abwärtsstrudel

Ähnlich wie am Aktienmarkt bewegt sich unmittelbar vor der Weihnachtspause auch im Forex-Bereich wenig. Der Euro notiert am Montagmittag nach wie vor unter der Marke von 1,11 Dollar bei 1,1076. Es sieht heute nach einem ruhigen Handel aus, zumal sich viele Händler bereits in die Weihnachtsferien zurückgezogen haben. Allerdings könnten kleinere Kauf- oder Verkaufsaufträge vergleichsweise große Kursbewegungen auslösen.

Wirtschaftsdaten, die die Devisenkurs bewegen könnten, sind Mangelware und kommen mit den Unternehmensinvestitionen heute nur aus den USA. Die deutschen Importpreise für November haben die Kurse am Morgen nicht tangiert. Im Monatsvergleich stiegen die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter um 0,5 Prozent nach einem Rückgang von 0,1 Prozent im Oktober.

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EUR/GBP bewegt sich ebenfalls kaum, das Cross wird aktuell bei 0,8537 gehandelt. Das Pfund konnte Ende der vergangenen Woche vorherige Verluste wieder aufholen, nachdem das Unterhaus der Brexit-Vereinbarung von Premier Boris Johnson zugestimmt hatte. Großbritannien ist damit einem EU-Austritt am 31. Januar einen großen Schritt näher gekommen. Das Pfund bleibt jedoch weiterhin unter Druck, da ein „No-Deal-Brexit" noch nicht aus der Welt ist. Der Premierminister sagte, dass eine Verlängerung der Übergangsfrist nach dem Brexit, die in dem Gesetzentwurf festgelegt ist, nicht in Frage kommt. Nach dieser Ankündigung, die letztlich für Dezember 2020 eine harte Frist für ein Handelsabkommen mit der EU setzt, erlitt das Pfund den größten wöchentlichen Einbruch seit Oktober 2016. Der Brexit-Experte der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, bezeichnete das die Ankündigung „skrupellos und lächerlich". Die Zeit bis Dezember 2020 sei „unglaublich kurz". Brexit-Experte Jürgen Matthes vom Institut der Deutschen Wirtschaft erwartet bis Ende kommenden Jahres deshalb höchstens ein „einfaches" Abkommen für Zollfreiheit im Warenhandel.

Letzte Woche setzte sich der Kursverfall der türkischen Lira weiter ungebremst fort. Begonnen hatte dies mit den neuen Spannungen zwischen den USA und der Türkei. Den Ausverkauf der Lira wurden von den zuständigen Stellen mit Kapitalmarktkontrollen eingedämmt. „Für die Außenwirkung sind diese und ähnliche Maßnahmen kein gutes Zeichen, da dies meist ein Akt der Verzweiflung darstellt, die heimische Währung nicht dem freien Fall zu überlassen“ kommentierte die National-Bank. „So ist es auch im Falle der Lira sehr fraglich, ob diese Maßnahmen den gewünschten Effekt haben werden und die Währung etwas stützen wird“. Aktuell notiert USD/TRY um 5,9421.

Die Währungen der Schwellenländer zeigen sich ansonsten mehrheitlich solide, wobei vor allem der russische Rubel und die lateinamerikanischen Werte Gewinne feierten, während der polnische Sloty, die tschechische Krone und der ungarische Forint nicht wesentlich stärker geworden sind. „Der Rückstand in Osteuropa dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die deutschen Daten weiterhin nicht sehr beeindruckend sind und EUR/USD keine Bewegung zeigt“, erklärten die Devisenxexperten der Danske Bank.