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13:06 Uhr, 24.07.2015

FX Mittagsbericht - Euro sackt nach schwachen Konjunkturdaten ab

Zur Stunde tendiert der Euro zum US-Dollar in Richtung der 1,09-er Marke. Nach der Veröffentlichung unerwartet schwacher Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und Frankreich verlor der Euro an Halt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • AUD/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Der Euro hat am Donnerstag die Marke von 1,10 Dollar noch hinter sich lassen können. Gründe für die gestrigen Kursgewinne der Gemeinschaftswährung waren jedoch eher in einer zwischenzeitlichen Schwäche des Dollars zu finden. Dieser gab trotz positiver Wirtschaftsdaten gegen die meisten Hauptwährungen leicht nach, und dies, obwohl die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf ein historisches Tief fiel.

Zum Wochenschluss lässt die Gemeinschaftswährung deutlich nach. Zur Stunde tendiert der Euro zum US-Dollar in Richtung der 1,09-er Marke. Nach der Veröffentlichung unerwartet schwacher Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und Frankreich verlor der Euro an Halt. Die Einkaufsmanagerindizes geben Auskunft über die konjunkturelle Lage in der jeweiligen Region. Der später veröffentlichte Index für den gesamten Euroraum war ebenfalls überraschend schwach ausgefallen.

Der australische Dollar erreichte im heutigen Handel gegenüber dem US-Dollar ein Sechs-Jahrestief. Der Grund sind die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten aus der chinesischen Industrie. Dort ist die Geschäftsstimmung noch tiefer in den kontraktiven Bereich gekippt und verharrt nun auf einem 15-Monats-Tief. Da China ein wichtiger Handelspartner Australiens ist, haben chinesische Wirtschaftsdaten einen starken Einfluss auf die Währung. Zusätzlich wurde der Aussie durch eine Ankündigung einer eventuellen Rating-Herabsetzung für Australien durch Standard & Poor's belastet, falls die australische Regierung die Haushaltssituation nicht verbessern sollte. Momentan notiert der AUD/USD- Kurs bei 0,7288 (-0,65 %).

Die koreanische Konjunktur verliert vor allem in Folge einer Exportschwäche und einer schwachen Binnenkonjunktur seit dem Frühjahr Jahres kontinuierlich an Fahrt. Im vergangenen Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt lediglich um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Zu Jahresbeginn erhöhte sich die Wirtschaftsleistung auf dieser Basis noch um 0,8 Prozent.

Der Exportmacht wird vor allem von der geringen globalen Nachfrage in den vergangenen Jahren durch den zunehmend stärkeren Won ausgebremst. Vor diesem Hintergrund unternimmt Korea derzeit verstärkte Anstrengungen, weitere Won-Aufwertungen zu verhindern. Um gegen die durch einen erheblichen Überschuss in der nationalen Leistungsbilanz verursachte Aufwertung des Won zu steuern, setzt das koreanische Finanzministerium nun verstärkt auf die Verlagerung von inländischem Vermögen ins Ausland. Dazu hat das Ministerium Anfang Juli Steuervergünstigungen für Erträge aus bestimmten Auslandsanlagen sowie vereinfachte Auflagen für Investitionen außerhalb der Republik Korea angekündigt. Bis sich innerhalb der koreanischen Zahlungsbilanz aber ein nennenswerter Effekt einstellt, dürfte die Zentralbank mit Interventionen versuchen, nachhaltige Kursgewinne der Heimatwährung einzudämmen.

Erwartungsgemäß reduzierte die neuseeländische Notenbank (RBNZ) am Donnerstag das Leitzinsniveau um 0,25 Prozentpunkte auf 3,00 Prozent. Die Notenbank senkte zudem ihren Wachstumsausblick auf rund 2,5 Prozent herab. Im Juni war noch ein Wert von rund 3 Prozent in Aussicht gestellt worden. Die Währungshüter führten in ihrer Stellungnahme aus, dass die schon erreichte Abwertung des neuseeländischen Dollars positiv sei, angesichts der schwachen Rohstoffpreise aber eine weitere Abschwächung unausweichlich sei. Die Währungshüter dürften damit ihrem Lockerungskurs treu bleiben.

Der Kiwi verlor seit Ende April zum Euro über 20 Prozent an Wert. Durch die Schwäche des Euro dürfte der Kiwi im Jahresverlauf aber wieder deutlich zur Einheitswährung an Boden gewinnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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