FX-Mittagsbericht - Euro macht "Griechenland-Delle" fast wieder wett
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Der Euro hat am Montag an Boden gutgemacht und sich von einem tiefen Sturz in der Nacht wieder erholt, nachdem die Griechen mit überwältigender Mehrheit die Bedingungen des Rettungspakets der Gläubiger in einem Referendum am Sonntag abgelehnt hatten. EUR/USD Kurs notierte im Mittagshandel bei 1,1030 und damit um 0,46 Prozent leichter, nachdem er zuvor auf ein Wochentief von 1,0970 gefallen war.
Der Ausgang des Referendums hat die Zweifel an Griechenlands Zukunft in der Eurozone gestärkt, was den Euro zunächst schwer unter Druck setzte. Wie schon in den vergangenen Wochen hielt die Belastung aber nicht lange an. „Der Devisenmarkt gewöhnt sich an Griechenland-Schocks", kommentierte die Commerzbank. Auftrieb erhielt der Euro auch durch den überraschenden Rücktritt des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis, der im Kreis der Euro-Finanzminister als isoliert gilt. Allerdings droht der Gemeinschaftswährung neues Ungemach. Ohne neue Notfhilfen der Europäischen Zentralbank wird den griechischen Banken in den nächsten Tagen das Geld ausgehen. Die EZB wird heute noch diskutieren ob sie die Nothilfen für die griechischen Banken auf ihrem derzeitigen Niveau aufrechterhält.
Der Euro verlor gegenüber dem Japanischen Yen heute ebenfalls, bevor er sich wieder aufrappeln konnte. Zur Stunde notiert EUR/JPY bei 135,28 und damit um 1 Prozent fester. Die japanische Regierung und die Notenbank stehen nach eigenen Aussagen bereit, um mögliche Turbulenzen abzufangen. Dazu befinde man sich auch im Kontakt zu den entsprechenden Institutionen, so Notenbankchef Kuroda. Gleichzeitig sehe man die heimische Wirtschaft auf einem guten Weg. An dem Ankaufprogramm wolle man in unverändertem Maße festhalten.
Zur türkischen Lira verliert die europäische Gemeinschaftswährung zu Wochenbeginn ein knappes halbes Prozent und setzt auf 2,9655 zurück. In der Türkei wurden Inflationsdaten für den vergangenen Monat veröffentlicht. Während die Jahresrate der allgemeinen Verbraucherpreise aufgrund der schwächeren Nahrungsmittelpreise im Juni einen überraschend großen Rückgang auf 7,2 Prozent von zuvor 8,1 Prozent zeigte, blieb der Kerninflationswert (ohne Lebensmittelpreise) bei 7,5 Prozent nahezu stabil. Die Gesamtrate nähert sich nun wieder der von der türkischen Zentralbank avisierten Zielspanne von 3 bis 7 Prozent an.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse um die Schuldenkrise werden die heutigen Konjunkturdaten wohl wenig Auswirkungen am Devisenmarkt zeigen. Der ISM-Serviceindex aus den USA dürfte laut den Prognosen der Volkswirte einen leichten Anstieg verzeichnen und damit ein Argument für eine Zinsanhebung der Fed sein. Die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank steht Ende Juli auf dem Terminplan. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind mit 0,2 Prozent etwas mehr zurückgegangen als erwartet. Die Geschehnisse um Griechenland werden eindeutig die bestimmenden Themen diese Woche bleiben.
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